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Week in Review: 18/2010

13 Dezember 2010 980 views Ein Kommentar

Die Schottland-Molinaris
Zum ersten Mal in der Geschichte der European Tour haben sich zwei Brüder im gleichen Qualifying-School-Event die Tourkarte gesichert. Der 25-Jährige Lloyd Saltman und sein drei Jahre älterer Bruder Elliot sind damit neben den italienischen Molinaris 2011 das zweite Bruderpaar auf der European Tour – zumindest vorerst. Denn noch steht nicht fest, dass Elliot wirklich auf die European Tour darf. Grund sind Ermittlungen wegen eines Vorfalles, der sich im September beim Russian Challenge Cup abspielte. Der ältere Saltman wurde von Mitspielern des Betrugs bezichtigt weil er mehrfach seinen Ball auf dem Grün näher ans Loch markiert haben soll. Die folgende Disqualifikation könnte noch ein Nachspiel haben, denn sollten sich die Beschuldigungen als wahr herausstellen, droht Elliot Saltman eine Sperre. Der Schotte fühlt sich als Opfer einer Kampagne und bereut es, nicht heftiger gegen seine damalige Qualifikation vorgegangen zu sein.

Tiger Woods Redux
Auch wenn er nicht so aussieht: Als erster Golfer mit afroamerikanischen Wurzeln seit 25 Jahren erspielte sich Joseph Bramlett in der Q-School die Karte für die PGA Tour. Damals hatte es Adrian Stills geschafft, der in seiner einzigen PGA-Tour-Saison jedoch nie über einen 35. Platz hinaus kam. Der 22-Jährige Bramlett weckt nicht nur wegen seines schwarzen Vaters Erinnerungen an Tiger Woods. Beide wurden in Kalifornien geboren, beide besuchten die Universität von Stanford und beide tragen das Nike-Logo auf der Mütze. Auch wenn sich Bramlett beim allerersten Versuch durch alle drei Stufen der Q-School wühlte und im Finale sage und schreibe 33 Birdies auf der Scorekarte verzeichnete, ist der Vergleich mit Tiger Woods ein wenig unfair. Für Tiger. Schließlich hat Bramlett im Gegensatz zu Woods seinen Uni-Abschluss geschafft.

In Bed with Monty
Colin Montgomerie reicht es offensichtlich nicht, dass er mit dem knappsten aller Vorsprünge die Amerikaner besiegt hat. Er muss jetzt nach und nach der Welt seine Genialität mitteilen. So wie Paul Azinger in seinem Buch “Cracking the Code” den Erfolg des Ryder Cups für sich beansprucht hat, gab Montgomerie bei dem Londoner “Golf Live”-Event jetzt Einblicke in seine Master-Strategie. Das Erfolgsgeheimnis des europäischen Teams? Schneider auf der Etage, ein Physio-Trakt auf der Etage und Super-Betten. In einer Nacht- und Nebelaktion ließ Monty 30cm breitere Betten in die Zimmer des europäischen Teams einbauen. Ob Graeme McDowell ohne diese Maßnahme den entscheidenden Putt verschoben hätte oder ob nicht vielleicht Monty eigene Statur den Ausschlag für die breiteren Betten gab, ließ er offen.

Strafschlag der Woche
Eine herbe Enttäuschung musste Open-Champion Louis Oosthuizen bei seinem Heimturnier, der Alfred Dunhill Championship, hinnehmen. Nach einer 76 in der ersten Runde war der Sieg schon außer Reichweite, aber wenigstens den Cut wollte er schaffen. Bis zum 17. Loch sah es noch gut aus, dann kam wie so oft in dieser Saison ein bizarrer Regelverstoß ins Spiel. Mit dem zweiten Schlag auf dem Vorgrün liegend, machte Oosthuizen ein paar Probeschwünge in unmittelbarer Nähe des Balles, der sich auf einmal wenige Zentimeter bewegte. Oosthuizen musste den Ball an seine ursprüngliche Stelle zurücklegen, einen Strafschlag notieren – und verpasste den Cut um genau diesen einen Schlag.

Nicht Fisch, nur Fleisch
David Duvals Abstieg findet sich nicht nur auf der Weltrangliste wieder, mittlerweile sieht man ihn auch auf seinem Bag. Nachdem Nike der ehemaligen Nr.1 jahrelang die Treue gehalten hatte, wurde der auslaufende Vertrag nicht mehr verlängert. Bereits zuvor sah man Duval mit Schlägern von Scratch Golf spielen, eine offizielle Bekanntmachung steht allerdings noch auf. Dafür hat er zumindest einen Sponsor für seine Golftasche gefunden. Allerdings ist es keiner der Big Four geworden: Ab sofort ziert das Logo eines Trockenfleischherstellers Duvals Bag. Wenn’s schee macht…

Ein Senior zeigt’s den Junioren
Drei Wochen nachdem er die Australian Senior Open gewann, demonstrierte Peter Senior jetzt eindrucksvoll, dass er auch noch mit den jungen Hüpfern mithalten kann. Im Stechen setzte sich der 51-Jährige bei der Australian PGA Championship gegen seinen 18 Jahre jüngeren Landsmann Geoff Ogilvy durch. Es war sein dritter Triumph bei diesem prestigeträchtigen Turnier und sein 28. insgesamt. Einen Altersrekord für die Australasian Tour stellte er allerdings nicht auf. Den hält weiterhin Kel Nagle, der mit 55 bei der New Zealand Open triumphierte.

Leoparden-Dompteur
Es gibt einfach Kurse, die manchen Spielern besonders liegen. Für den Spanier Pablo Martin ist es der Leopard Creek Golf Club am Rande des Krüger Nationalparks. 2010 holte er sich dort seinen ersten Turniersieg und schaffe es als erster Golfer überhaupt als Profi und Amateur (2007 Estoril Open de Portugal) auf der European Tour ein Turnier zu gewinnen. Jetzt gelang es ihm als erster Golfer seit Padraig Harrington’s Open-Triumph 2008 einen Titel erfolgreich im nächsten Jahr zu verteidigen und sich an die Spitze des Race to Dubais zu setzen. Eine Momentaufnahme, denn im letzten Jahr wurde er auch noch bis auf Platz 66 durchgereicht.

Die deutsche Q-School-Bilanz
Nur einer kam durch: Florian Fritsch hat sich als einziger Deutscher die Karte für die European Tour auf der Qualifying School erspielt. Seine Kollegen Maximilian Kieffer und Bernd Ritthammer überstanden immerhin den Cut und haben für die kommende Saison eine gute Karte für die Challenge Tour erkämpft. Die Cut-Opfer Max Kramer, Nicolas Meitinger und Benjamin Miarka erhalten ebenfalls eine Karte für die Challenge Tour, aber die niedrige Kategorie verhindert, dass sie mehr als eine Handvoll Turniere spielen können. Wenn man bedenkt, dass sich insgesamt knapp 40 Deutsche an der Qualifying School versuchten erneut eine ernüchternde Bilanz (obgleich man einschränkend sagen muss, dass viele nur aus Spaß mitmachten weil ein Turnier der ersten Stage in Deutschland stattfand). Dennoch muss für eine Nation und einen Verband, der sich für die Austragung des Ryder Cups bewirbt der Anspruch ein anderer sein. Enttäuschendes aus deutscher Sicht gab es auch von der Qualifying School zur LPGA Tour zu berichten, wo Miriam Nagl mit 27 über Par den Drittletzten Platz belegte.

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Ein Kommentar »

  • rebel said:

    Auf alle Fälle ist für die deutsche Q-School-Bilanz noch jedem Menge zu tun.
    Ich hoffe nur das sich Florian halten kann und ebenfalls gute Ergebnisse einspielen kann.

    bis denne
    rebel

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