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Literarisch durchs Golfjahr – Ein etwas anderer Jahresrückblick

23 Dezember 2010 1.393 views 8 Kommentare

So wie Punsch, Silvesterraketen und Bleigießen zum Jahresabschluss gehören, tun dies auch die Rückblicke. Überall wird man noch einmal chronologisch auf die Ereignisse des Jahres hingewiesen, die man verpasst, wieder vergessen oder noch freudig in Erinnerung hat. Natürlich will auch ich noch einmal auf die Highlights von 2010 eingehen, aber auf eine etwas andere, hoffentlich unterhaltsame und originelle Art indem die wichtigsten Ereignisse und Spieler des Jahres mit Werken der klassischen (oder auch nicht ganz so klassischen) Literatur in Verbindung gebracht werden.

Sturz der Titanen

Autor: Ken Follett, 2010
neu interpretiert von: Lee Westwood
281 Wochen lang regierte Tiger Woods ungefährdet an der Spitze der Weltrangliste als unantastbarer – wie die Bild-Zeitung es formulieren würde – Golf-Titan. Doch seine langen Auszeiten und die fehlenden Ergebnisse ließen die Konkurrenz herankommen. Am Ende war es der Engländer Lee Westwood, der den Titan am 1.November vom Thron stürzte und anschließend konstant guten Ergebnissen seinen Platz an der Sonne konsolidierte.

Schuld und Sühne

Autor: Fjodor Dostojewski, 1866
neu interpretiert von: Tiger Woods
Die Associated Press kürte die Seifenoper um Tiger Woods’ Autounfall und die anschließende Enthüllung seiner Seitensprünge zur Sportgeschichte des Jahres – obwohl es mit Sport eigentlich nur periphär zu tun hatte. Seine Schuld gab er in einer peinlichen Pressekonferenz zu, die Sühne zog sich danach über Monate hin: Scheidung, Verlust von Sponsoren, Sympathien und der Weltranglistenführung, Schwungumstellung und die erste Saison ohne Turniersieg.

Ich bin dann mal weg

Autor: Hape Kerkeling, 2006
neu interpretiert von: Sergio Garcia
Nach Liebeswirren und einer Vielzahl frustrierender Ergebnisse brauchte Sergio Garcia erst einmal eine Auszeit. Nach der PGA Championship tauschte er den Golf- gegen den Fußball ein und verschwand für 10 Wochen von der Bildfläche. Zum Castello Masters war er wieder zurück und knüpfte dort an, wo er aufhörte: er verpasste den Cut. Eine Woche später erreichte er dann aber sein zweites Top-Ten-Ergebnis des Jahres.

Ein Sommernachtstraum

Autor: William Shakespeare, 1595
neu interpretiert von: Martin Kaymer
In der Nacht zum 16. August war es soweit. Um 2.17 Uhr gewann Martin Kaymer als zweiter Deutscher ein Major-Turnier. Im Stechen setzte er sich gegen Bubba Watson durch und versetzte ein ganzes Land in Ekstase – naja, zumindest den geringen Teil, der die PGA Championship wahrgenommen hat. Dass das ganze nicht nur ein Traum war, bewies er anschließend mit Siegen in St. Andrews, beim Ryder Cup und dem Gewinn der europäischen Order of Merit.

Feuchtgebiete

Autor: Charlotte Roche, 2008
neu interpretiert vom: US Ryder Cup Team
Dass Wales im Oktober keine karibischen Temperaturen bedeuten würde war klar. Dass es jedoch sintflutartige Regenfälle gibt schien zumindest das US-Team zu überraschen. Weil ihr Käptn bei den Outfits mehr Wert auf Style als auf Funktionalität legte, leckten die Regenjacken mehr als ein rostiger Kahn. Höhepunkt der Schmach: Team USA musste ins Merchandising-Zelt gehen und dort Regenkleidung des europäischen Sponsors kaufen.

Sand des Verderbens

Autor: Karl May, 1913
neu interpretiert von: Dustin Johnson
Nachdem er die U.S. Open auf spektakulär weggeworfen hatte, bekam Dustin Johnson bei der PGA Championship eine zweite Chance. Mit einem Schlag Vorsprung ging er auf die 18, verzog den Abschlag und ging mit Bogey vom Loch – dachte er. Noch auf dem Grün nahm ihn ein Offizieller in den Arm und sagte ihm, er habe im Fairwaybunker den Schläger aufgesetzt und gegen eine Platzregel verstoßen. Resultat: Zwei Strafschläge und das Ende eines weiteren Major-Traums.

Der seltsame Fall des Benjamin Button

Autor: F. Scott Fitzgerald, 1921
neu interpretiert von: Bernhard Langer
Wie der Titelheld aus der Fitzgerald-Kurzgeschichte scheint auch Bernhard Langer rückwärts zu altern. In seinem dritten Jahr auf der Champions Tour fuhr er seinen ersten Major-Sieg ein. Und weil es so schön war, legte er eine Woche später noch mal einen drauf – auf zwei verschiedenen Kontinenten versteht sich. Erstmals konnte der Anhausener damit auch den Charles Schwab Cup für sich entscheiden. Wenn das so weitergeht, gewinnt er mit 60 noch das Masters.

Der Club der unverbesserlichen Optimisten

Autor: Jean-Michel Guenassia, 2009
neu interpretiert von: RC Deutschland GmbH
Bernhard Langer und Co. bleiben optimistisch. Die Politik versagt ihre Unterstützung? Holen wir uns das Geld von den deutschen Golfern. Für Stimmung sorgen dabei die Medien mit illusorischen Zahlen und der Ehefrau des Ryder-Cup-Architekten in zentraler Position. Lohn der Mühe: Martin Kaymer ist nach langem Werben jetzt Botschafter. Komisch nur, dass man ihn nicht überzeugen kann beim Sportler des Jahres aufzutreten und für die Bewerbung zu werben.

Katze mit Hut

Autor: Simon & Desi Ruge, 1980
neu interpretiert von: Rickie Fowler
Der Klassiker der Augsburger Puppenkiste dreht sich um eine Katze, die viel zu große Hüte trägt. Auftritt: Rickie Fowler. Der Jungstar der PGA Tour hat von seinem Klamottensponsor extra große Baseball-Caps geschneidert bekommen, die ihn wie ein Playmobil-Männchen aussehen lassen – und die er sogar noch über ein Weihnachtsmannoutfit trägt. Vielleicht wächst der aktuelle Rookie of the Year ja noch in die Mützen rein.

Moppel-Ich

Autor: Susanne Fröhlich, 2004
neu interpretiert von: John Daly
John Daly ist so schlank und rank wie nie zuvor. Doch im gleichen Maße wie die Pfunde purzelten, ging auch sein Golfspiel in den Keller. Die eindrucksvolle Begründung lieferte Daly gleich mit. Weil der Bauch weg ist, hat er beim putten keine Ablagemöglichkeit für die Arme mehr und ohne die nötige Stabilität ging seine Leistung auf dem Grün bergab. Geschrumpft muss auch das Hirn sein. Obwohl er erneut die Tourkarte verpasste, war er sich zu fein für die Q-School.

Der Trinker

Autor:Hans Fallada, 1950
neu interpretiert von: Anthony Kim
Im letzten Jahr lästerte Robert Allenby nach dem President’s Cup über Anthony Kim, dass dieser eine tickende Zeitbombe sei und bis 4 Uhr morgens an der Bar gesumpft hat. Was damals wie der Neid eines im Matchplay gedemütigten klang, erhielt dieses Jahr nachträglich Legitimät als ein Barkeeper twitterte Kim habe im Casino alle Mitspieler gerstört und eine horrende Alkoholrechnung zusammengetragen. Am nächsten Morgen zog er seinen Start beim Timberlake-Turnier zurück.

Helden der Nation

Autor: Tom Wolfe, 1979
neu interpretiert von: Europas Ryder Cup Team
Es war die große Revanche für die Schmach vor zwei Jahren. Im walisischen Celtic Manor wollten Europas Spitzengolfer den Ryder Cup wieder nach Hause holen. Der Start geriet geriet denkbar schlecht. Die ersten beiden Tage schien es als sollten sie erneut ihrer Favoritenposition nicht gerecht werden, doch dann rissen sie das Ruder rum und trugen am Ende einen hauchdünnen Sieg davon und wurde dadurch nicht nur zu Helden einer Nation sondern eines ganzen Kontinents.

Wilhelm Tell

Autor: Friedrich Schiller, 1804
neu interpretiert von: Simon Khan
Erst sicherte sich Simon Khan über die Qualifying School seine Tourkarte, dann bekam er irgendwie eine Sponsoreneinladung für die BMW PGA Championship, das European-Tour-Event der Saison, gewann das Turnier und braucht sich die nächsten Jahre nicht mehr um seine Tourkarte zu sorgen und schließlich gelang ihm der Schlag der Saison, vor dem selbst Wilhelm Tell in Ehrfurcht erstarren würde: der Clay Pigeon Shot

Master and Commander

Autor: Patrick O’Brian, 1969-1999
neu interpretiert von: Colin Montgomerie
Selten zuvor ging jemand so sehr in der Rolle des europäischen Ryder-Cup-Kapitäns auf wie Colin Montgomerie. Der Schotte liebte es sich als General zu inszenieren, sogar nach dem Ende des Ryder Cups ließ er keine Gelegenheit aus um seine Rolle beim knappen europäischen Sieg (übertrieben) hervorzuheben. Die leichtgläubigen Briten fielen auch noch auf die Masche herein und gaben dem Master and Commander Europas den Titel als Trainer des Jahres.

Ewig Zweiter

Autor: David Nicholls, 2005
neu interpretiert von: Phil Mickelson
Er war derjenige, der von der Krise von Tiger Woods am meisten profitieren sollte. Seiner Rolle als natürlicher Nachfolger verlieh er mit dem eindrucksvollen Sieg beim Masters noch einmal Nachdruck, doch dann bekam Mickelson nichts mehr aufeinander. Geplant von Arthritis ließ er etwa ein Dutzend Chancen Woods in der Weltrangliste abzulösen ungenutzt. Schließlich kam ihm Lee Westwood zuvor – und Martin Kaymer zog ebenfalls noch vorbei.

Auch wenn ich lache, muß ich weinen

Autor: Johannes Mario Simmel, 1993
neu interpretiert von: Bubba Watson
Es war das beste Jahr in der Karriere von Bubba Watson. Haarscharf schrammte er am ersten Major-Sieg vorbei, doch seinen großen Traum vom Ryder Cup konnte er sich erfüllen. Doch die schwere Krankheit seines Vaters belastete ihn so sehr, dass er in Tränen ausbrach sobald ihn ein Journalist darauf ansprach. Mitte Oktober, kurz nach dem Ryder Cup verstarb Gerry Watson schließlich. Eine emotionale Achterbahnfahrt für den Golfstar mit Faible für eigenproduzierte Videos.

Verlockung

Autor: János Székely, 1949
neu interpretiert von: Yani Tseng
Als jüngste Spielerin aller Zeit konnte sich Yani Tseng drei Mal in die Major-Listen eintragen. Ein Erfolg, der auch in China bemerkt wurde. 25 Millionen Dollar, plus Nutzung von Luxusvillen und Privatjets bot ihr ein Unternehmen als Sponsorendeal. Allerdings gab es eine Fußangel: Die Taiwanesin sollte ihre Nationalität wechseln, damit sie bei den Olympischen Spielen 2016 für China an den Start geht. Tseng lehnte das unmoralische Angebot ab.

Wem die Stunde schlägt

Autor: Ernest Hemingway, 1940
neu interpretiert von: Jim Furyk
Mit zwei Siegen lag Jim Furyk in aussichtsreicher Position für den FedEx-Cup, als sein Wecker vor der Barclays seinen Dienst versagte. Furyk verschlief seine Startzeit für das Pro-Am und wurde in der Folge für das erste Playoff-Turnier disqualifiziert. Doch am Ende hatte er die Lacher für sich: Erst kippte die PGA Tour diese blödsinnige Regel, dann holte sich Furyk mit seinem Sieg beim Abschlussturnier doch noch die 10 Millionen Dollar Prämie.

Der Ausgestoßene

Autor: Samuel Beckett, 1946
neu interpretiert von: Paul Casey
Wenn man in einem Ryder-Cup-Jahr in den Top 10 der Weltrangliste liegt, kann man sich eines Startplatzes eigentlich sicher sein. Doch Paul Casey wurde Opfer eines unausgegorenen Qualifikationsprozesses und des Ego-Trips eines Kapitäns, der ihn einst zu seiner Hochzeit einlud – und später andeutete Casey sei angeblich nicht teamfähig. So radelte der Engländer durch Kanada während an seiner Stelle Padraig Harrington in Celtic Manor trotz schwacher Leistungen punktete.

Die Brüder Löwenherz

Autor: Astrid Lindgren, 1973
neu interpretiert von: Edoardo und Francesco Molinari
Gemeinsam sind sie stark: Erst holten die Molinaris den World Cup of Golf nach Italien, dann gewannen sie als erstes Bruderpaar seit Jahrzehnten ein Turnier auf der European Tour und schließlich traten sie als dritte Brüder gemeinsam beim Ryder Cup an. Und auch wenn alles nur über McDowell redet: Hätten die Molinaris im Fourball nicht dreimal einen Rückstand gedreht und mit einem Birdie auf der 18 einen halben Punkt geholt, wäre der Pokal in den USA.

Peter Pan

Autor: James Matthew Barrie, 1906
neu interpretiert von: Matteo Manassero
Er ist der Junge, der offensichtlich nie erwachsen wird. Matteo Manassero ist Amateur Champion, Leading Amateur bei der Open und beim Masters, hat seine Karte für die European Tour in der Tasche, seinen ersten Profisieg geholt, den Titel als Rookie des Jahres verliehen bekommen – und ist erstaunlicherweise immer noch nicht volljährig. Kein Wunder, dass sein Mützensponsor auch zum Peter-Pan-Image passt.

Don Quijote

Autor: Miguel de Cervantes, 1615
neu interpretiert von: Doug Barron
Sich mit der PGA Tour anzulegen ist fast ein Kampf gegen Windmühlen. Das musste Doug Barron erkennen als er mit Betablockern und Testosteron wegen Doping gesperrt wurde.Er hatte eine Ausnahmegenehmigung wegen einer Krankheit beantragt, die die PGA Tour abwies – und ihn dann rein zufällig bei einem seiner seltenen Starts testete. Das Bizarre: Ein Jahr später erteilte ihm die PGA Tour die “Therapeutic Use Exemption” doch.

Les Misérables

Autor: Victor Hugo, 1862
neu interpretiert von: Stephan Gross jr.
Ein ganz miserables Jahr erwischte Stephan Gross jr. bei seinem ersten Ausflug auf die European Tour. 29.450 Euro Preisgeld und Platz 207 im Race to Dubai waren das Resultat einer schlechten Exemption Kategorie, einer schwierigen Turnierplanung und einer Schwungumstellung mitten in der Saison. Weil er auch in der Qualifying School früh scheiterte, muss er 2011 wieder zwei Ligen tiefer auf der EPD-Tour aufteen.

Große Erwartungen

Autor: Charles Dickens, 1861
neu interpretiert von: Jamie Lovemark
Selten zuvor kam ein Rookie mit mehr Vorschusslorbeeren auf die PGA Tour als Jamie Lovemark. Ehemalige Nummer 1 der Amateur-Weltrangliste, Nationaler College-Champion, im ersten Profijahr fast der erste Sieg auf der PGA Tour, dann 2010 im ersten Jahr auf der Nationwide Tour gleich Spieler des Jahres und der sofortige Aufstieg auf die PGA Tour. Als Folge liegen auf ihm die gleichen Hoffnungen und Erwartungen wie 2010 auf seinem Kumpel Rickie Fowler.

Die drei Musketiere

Autor: Alexandre Dumas, 1844
neu interpretiert von: Ian Poulter, Lee Westwood und Rory McIlroy
So wie die drei Musketiere gemeinsam für ihren König siegreich in die Schlacht zogen, taten dies auch Poulter, Westwood und McIlroy für Europa. Und so wie sich Dumas Helden gegenseitig hochnahmen macht es auch das Golfer-Trio. Statt Schwerter benutzen sie dafür allerdings Worte und Twitter, wo sie für die gesamte Welt sichtbar über Frisuren, Kleidung, Marotten und Regelverstöße der jeweils anderen herziehen.

Die Auferstehung

Autor: Leo Tolstoi, 1899
neu interpretiert von: Rocco Mediate
Die Tourkarte war fast verloren als Rocco Mediate bei der frys.com-Open antrat. In den ersten drei Runden setzte er sich mit einem Hole-in-One und zwei vom Fairway gelochten Eagles an die Spitze des Turniers – nur um die Führung in der Schlussrunde wieder zu verspielen. Dann kam ein kurzes Par 4. Seine Spielpartner lagen mit dem Drive neben dem Grün bzw. tot am Stock, Mediate 120 Meter entfernt. Wieder lochte er – der Sieg und zwei sorgenfreie Jahre waren gesichert.

Die Odyssee

Autor: Homer, 720 v. Chr.
neu interpretiert von: Florian Fritsch
Anfang des Jahres brauchte Florian Fritsch eine Auszeit. Der Druck und der Stress wurden zuviele, zudem entwickelte er eine Flugangst. Doch einige Monate später stellte er fest, dass ihm der Golfsport fehlt. Er kehrte zurück, fuhr überraschend gute Ergebnisse und beschloss sein Glück auf der Q-School zu versuchen. Mit dem Auto ging es auf eine tagelange Odyssee nach Spanien in deren Folge er mit einer Karte für die European Tour heimkehrte.

In 80 Tagen um die Welt

Autor: Jules Verne, 1873
neu interpretiert von: European Tour
Vereinigte Arabische Emirate, Indien, Arizona, Florida, Italien, Spanien, Marokko, Georgia, Malaysia: Die European Tour legt 5 Kontinentwechsel in 80 Tagen hin. Bereits Mitte der 90er träumte Greg Norman von der World Tour, die Europäer lassen diese Vision in etwas kleinerem Umfang Wirklichkeit werden. Doch nicht alle freuen sich. Viele Spieler haben Probleme Starts zu bekommen, und zuletzt beklagte Lee Westwood die wenigen Turniere in England.

Der Hexer

Autor: Edgar Wallace, 1925
neu interpretiert von: Graeme McDowell
Er ist der Mann mit dem eiskalten Händchen. Bei der U.S. Open war Graeme McDowell am Ende derjenige, der die Oberhand behielt. Und als es darauf ankam, versenkte er beim Ryder Cup den wichtigsten Putt seiner Karriere. Anschließend versuchte er mit einem Mammutprogramm noch Martin Kaymer vom Race-to-Dubai-Thron zu schmeißen – und gerade als es schien das Programm fordere Tribut entnervte er Tiger Woods bei der Chevron mit zwei Sensations-Putts.

Der ewige Gärtner

Autor: John Le Carré, 2001
neu interpretiert von: Marcel Siem
Marcel Siem hatte ein typisches Siem-Jahr. Immer wieder tauchte er oben auf dem Leaderboard auf, nur um es am Ende an 1-2 Loch wieder alles herzuschenken. Der große Triumph blieb somit aus, aber auf der anderen Seite war er zu keiner Zeit in Gefahr seine Tourkarte zu verlieren. Sein größter Triumph war sicherlich seine erste Teilnahme an einem Major. Mit Platz 27 schnitt er bei der Open überraschend gut ab – und sorgte dazu nebenbei dafür, dass der Ginster nicht vertrocknet.

Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde

Autor: Robert Louis Stevenson, 1886
neu interpretiert von: Alex Cejka
Manchmal scheint es als habe Alex Cejka zwei Gesichter. So wie er 2009 bei der Players Championship auf einmal vorne auftauchte, landete er 2010 bei der U.S. Open in den Top 10. Andererseits durfte er bei 16 seiner 28 Starts am Sonntag nicht mehr mitspielen. 2011 hat er noch mehr Chancen seine zwei Gesichter zu zeigen, da er neben der PGA Tour auch eine European-Tour-Mitgliedschaft angenommen hat. Mal sehen wo Jekyll und wo Hyde antreten wird.

Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull

Autor: Thomas Mann, 1954
neu interpretiert von: Elliot Saltman
Gemeinsam mit seinem Bruder Lloyd sicherte sich Elliot Saltman im Dezember bei der Qualifying School die Karte für die European Tour 2011. Doch über ihm schwebt eine düstere Wolke. Bei der Russian Open bezichtigten ihn seine Spielpartner des Betrugs. Nach eigener Aussage überrumpelt ließ sich Saltman disqualifizieren. Jetzt droht ihm eine Anhörung vor dem Disziplinarausschuss, die ihm die European-Tour-Karte wieder entziehen könnte.

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8 Kommentare »

  • David said:

    Alter Schwede! :-)

    • Andreas said:

      Wow. Was für eine Mühe… Hut ab. Und liest sich sehr amüsant. Schöner Jahresrückblick.

      • golfWomen said:

        Lieben Dank für diesen ebenso geistreichen wie amüsanten Jahresrückblick – schönes Fest und einen guten Rutsch

        • rebel said:

          Einer der besten Jahresrückblicke die ich bisher gelesen habe.

          bis denne
          rebel

          • Strathisla said:

            Ha! Ein Reich-Ranicki des Golfsports!
            Danke für den schrägen Jahresrückblick…und weiter so im Blog, Du machst das richtig gut.

            • halbgolfer said:

              Brilliant!

              • litllefox said:

                Der beste Jahresrückblick schlechthin..

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