Der materielle Schaden für Elliot Saltman

Eigentlich jede Golfseite berichtet heute über die Sperre von Elliot Saltman. Ein immer wiederkehrendes Thema in den Kommentaren ist, wie groß wohl die finanziellen Einbußen für den Schotten sein müssen – gerade für einen Spieler seiner Preisklasse, der in den unteren Gefilden der European Tour herumdümpelt. Die Antwort auf diese Frage wird einige verblüffen. Denn die Ironie der Geschichte: Ausgerechnet für ihn halten sich die Einbußen in Grenzen. Nicht etwa, weil er so ein mieser Golfer ist, dass er ohnehin nur ein wenig Wechselgeld verdient hätte. Sondern weil sein Status über die Qualifying School so niedrig ist, dass er an einem Großteil der Turniere auch sonst nicht hätte teilnehmen dürfen.

Da die Sperre laut offizieller Mitteilung der European Tour mit dem heutigen Tag in Kraft tritt, ist der 28-Jährige – so er nicht Widerspruch einlegt – bis zum 19. April außer Gefecht zu setzt. Dies bedeutet, dass er insgesamt zwölf Turniere der European Tour verpasst:

  • Abu Dhabi Golf Championship
  • Volvo Golf Champions
  • Qatar Masters
  • Dubai Desert Classic
  • Avantha Masters
  • WGC Accenture Match Play Championship
  • WGC Cadillac Championship
  • Sicilian Open
  • Open de Andalucia de Golf
  • Trophée Hassan II
  • Masters Tournament
  • Malaysian Open

Klingt erst einmal nach einer Menge hochkarätiger Turniere, doch in welche davon wäre Saltman mit seinem Status (Platz 28 in Kategorie 11b) überhaupt hineingekommen? Das Masters fällt natürlich als erstes weg, genau wie die beiden Turniere der World-Golf-Championship-Serie. Die Abu Dhabi Championship hat die Grenze aktuell in Kategorie 9 gezogen, ebenso die Volvo Golf Champions. Da es für die Turniere danach noch keine offizielle Entry List, werfen wir einmal einen Blick ins vergangene Jahr.

Weder beim Qatar Masters, noch bei der Dubai Desert Classic ist ein Spieler, der sich über die Q-School qualifizierte, ins Feld gekommen. Bei der Trophee Hassan II haben es gerade mal die besten 5 geschafft und auch für das Avantha Masters und die Malaysian Open hätte es im vergangenen Jahr für Elliot Saltman knapp nicht ins Feld gereicht. Damit bezieht sich die Sperre von Saltman effektiv auf diese Turniere:

  • Sicilian Open
  • Open de Andalucia de Golf

Würde er beide Turniere gewinnen, läge der finanzielle Schaden bei etwa 330.000 Euro. Bei zwei zehnten Plätzen wären es immerhin noch 40.000 Euro – beides allerdings recht unwahrscheinliche Ausgänge. Ein realistisches Best Case Scenario ist es, sein bestes Saisonergebnis – ein 23. Platz bei der Africa Open – als Maßstab zu nehmen. Würde er dies zwei Mal wiederholen, lägen die finanziellen Einbußen bei 22.000 Euro. Abzüglich Kosten für Caddie, Reisen und Unterkunft sowie Einkommensteuer blieben am Ende vielleicht 15.000 Euro bei ihm hängen. Worst Case Scenario wären zwei verpasste Cuts und damit sogar ein Verlustgeschäft.

Hinzu kommt, dass die zwei verpassten Turniere Saltman nicht einmal beim ersten Re-Rank im Mai schaden. Zum Einen hat er danach noch drei Turniere um seinen Status zu verbessern, zum Anderen ist sein momentanes Ranking ohnehin so niedrig, dass er nicht allzu viele Plätze verlieren wird – zumindest nicht genug um ihn im Verlauf der Saison aus mehr Turnieren herauszuhalten als es sein aktueller Status auf der European Tour tut. Der ideelle Schaden der Sperre ist für Elliot Saltman sicher desaströs und nicht in Zahlen zu fassen. Der finanzielle Schaden seiner Sperre hingegen ist marginal.

Zum Ursprungs-Artikel mit den Details zu Saltmans Sperre

2 Kommentare
  1. Martin
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  2. Linksgolfer
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