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Tour Inside: Bridgestone Invitational & Reno-Tahoe Open

29 Juli 2011 476 views Ein Kommentar

Bridgestone Invitational (PGA Tour / European Tour, 4.8.-7.8.)

Die Turniergeschichte
Anfang der 90er propagierte Greg Norman eine World Tour. Der Vorstoß scheiterte zwar, doch er machte der PGA Tour deutlich, dass es ein Golfleben außerhalb der Landesgrenzen der Vereinigten Staaten von Amerika gibt. Die Reaktion darauf war die Einführung der World Golf Championships. Der Zusammenschluss von sechs führenden Touren wurde 1999 mit drei Turnieren gestartet, bei denen die besten Golfer der Welt außerhalb der vier Majors die Chance haben sollten, sich gegeneinander zu messen: die Match Play Championship im Februar, die American Express Championship im Oktober (im ersten Jahr noch in Spanien abgehalten) und das NEC Invitational, das im August quasi die World Series of Golf ersetzte.
Das seit 2006 als Bridgestone Invitational firmierende Turnier schrieb das eindrucksvollste Kapitel in der Erfolgsgeschichte des Tiger Woods. Bei 12 Austragungen trug Woods sieben Mal den Sieg davon, einmal fehlte er verletzungsbedingt, je einmal wurde er 3., 5. und 9. Und den Platzrekord von 61 hält er natürlich auch noch. Nur im vergangenen Jahr blamierte er sich als Vorletzter. Wobei ihm die ersten drei Siege von 1999 bis 2001 auch deutlich leichter gemacht wurden. Damals bestand das Feld nur aus 37-41 Spielern, erst 2002 wurde es auf die heutige Größe von 75 bis 80 Spielern angehoben. Die relative Überschaubarkeit des Feldes macht auch eine Besonderheiten möglich: es gibt keinen Cut. Alle spielen bis zum bitteren Ende – auch wenn dies im Dunkeln stattfindet. So wie 2000 als das Turnier eines der spektakulärsten Finishes der Tourgeschichte lieferte: Im nahezu völliger Dunkelheit stopfte Tiger Woods seinen zweiten Schlag am Schlussloch tot an die Fahne.

Der Platz
Schon vor dem WGC-Turnier war der Firestone Country Club in Akron, Ohio Austragungsort eines der renommiertesten Turniere der PGA Tour. Ab 1962 lockte die World Series of Golf die besten Spieler der Welt mit viel Geld und einer 10-jährigen PGA-Tour-Karte für den Sieger an. Insgesamt drei Plätze gibt es auf dem vom Reifenmagnaten Harvey Firestone gegründeten Club, doch für Wettkämpfe wird in der Regel immer der 1929 von Bert Way designte (und später von Robert Trent Jones kräftig veränderte) South Course genutzt. So auch für die drei Jahre in denen der Club die PGA Championship austrug: 1960, 1966 und 1975. Damals noch um die 7000 Yards lang, spielt sich der Privatplatz mittlerweile 400 Yards länger. Doch ein größeres Problem als die Länge stellt die Exklusivität dar. Ohne Beziehungen darf man die Abschlagboxen kaum betreten.

Die Favoriten
Wer eine Siegquote von über 60% hat, muss eigentlich als haushoher Favorit gelten. Doch das Abschneiden im Vorjahr und die lange Verletzungspause lassen von Tiger Woods ebenso Abstand nehmen wie von seinem einstigen Erzrivalen Phil Mickelson, der letzte Woche etwas lustlos den Cut verpasste. Auch die nordirischen Major-Champions Clarke und McIlroy müsste man eigentlich favorisiert sehen, doch bei der Irish Open enttäuschten sie auf ganzer Linie. Als Topfavorit muss daher Steve Stricker gelten, der dieses Jahr bei jedem Turnier in der Spitze mitspielt und die letzten beiden Jahre in den Top 10 landete. Auch Lee Westwood, Hunter Mahan und Bo Van Pelt sollte man aufgrund ihrer Bilanz auf diesem Platz auf der Rechnung haben.

Reno-Tahoe Open (PGA Tour, 4.8.-7.8.)

Die Turniergeschichte
Die Reno-Tahoe Open entstand aus der Installation der World Golf Championships heraus. Ab 1999 fand sie parallel zum NEC Invitational statt, damit sich die dafür nicht qualifizierten Spieler nicht so furchtbar langweilen – und sie ihren Preisgeldscheck anschließend im Spielerparadies Reno verzocken können. Der fällt natürlich etwas geringer aus als für die PGA Tour üblich: Statt 6 Millionen Dollar werden nur 3 Millionen ausgechüttet. Doch das ist zweitrangig: Wenn man sich die Siegerliste anschaut gibt es nur selten eine bessere Chance auf eine zweijährige Spielberechtigung. Bestes Beispiel dafür ist Matt Bettencourt. Der spielte letztes Jahr, als das Turnier zum ersten und einzigen Mal parallel zur Open Championship stattfand, gerade eine Montags-Qualifikation für die Nationwide Tour als ihn ein Anruf erreichte, er sei noch in die Reno-Tahoe Open gerutscht. Er brach die Runde ab, rannte zum Flughafen, flog nach Reno – und gewann.

Der Platz
1994 begann Jack Nicklaus mit dem Bau des Montreux Golf CLub in Nevada. Das 7472 Yard lange Par 72 wurde 1997 eröffnet und sorgt dank seiner Höhenlage für richtig lange Abschläge, die Otto Normalgolfer jedoch nicht in die dünne Luft schlagen darf, da man nur in Begleitung von Mitgliedern auf den Platz kommt. Die Bedingungen sorgen natürlich auch für niedrige Ergebnisse: Gleich vier Spieler halten mit 62 Schlägen den Platzrekord, zuletzt gelang dies John Rollins 2009. Doch unsterblich machte sich ein anderer auf diesem Platz: Der Japaner Yusaku Miyazato schoss 2006 als erster Spieler in der PGA-Tour-Geschichte zwei Hole-in-Ones in einer Runde. Erst an Loch 7, dann an Loch 12.

Die Favoriten
Dass Vaughn Taylors einzige beiden Turniersiege bei diesem zweitrangigen Turnier zustande kamen, spricht nicht gerade für ihn. Es macht ihn aber auch zum Topfavoriten für dieses Turnier. Hauptkonkurrenten dürften Robert Garrigus, Brian Davis und Kevin Na sein, die ebenfalls gute Erfahrungen in Reno gesammelt haben.

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Ein Kommentar »

  • Bridgestone Invitational: Tiger rules & fremde Federn | golfnerd said:

    [...] Anbei wie (fast) immer … Die Turnier-Preview, die besten Momente aus der Geschichte des Bridgestone Invitational und der Hinweis auf die Vorschau des Linksgolfers: [...]

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