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Tour Inside: The Barclays & Johnnie Walker Championship

24 August 2011 103 views Kein Kommentar

The Barclays (PGA Tour, 25.8.-28.8.)

Die Turniergeschichte
Es ist soweit. Die Playoffs um den FedEx-Cup beginnen und mit ihnen die Zeit der Mathematiker. Was freuen wir uns nicht alle auf Sätze wie “Wenn er diesen Putt aus 2 Meter rein macht, bringt ihn das auf Platz 37 des FedEx-Ranking und lässt ihm alle Chancen auf ein Faltboot”. Den Auftakt zum jährlichen Nummernfestival bildet wie immer “The Barclays”. Seit 2005 sponsert das Kreditkartenunternehmen das einst als Westchester Classic gestartete Turnier. Bereits bei ihrem ersten Auftritt im Jahr 1967 machte die Classic ihrem Namen alle Ehre. Jack Nicklaus und Arnold Palmer gingen gemeinsam auf die Schlussrunde. Das Ergebnis war für die tausenden mitlaufenden Fans aus Arnie’s Army, die jeden Schlag ihres Idols bejubelten und jedes Birdie seiner Konkurrenten mit einem Seufzen zur Kenntnis nahmen, eine Enttäuschung. Nicklaus gewann sein viertes Turnier der Saison vor Dan Sikes, Roberto de Vicenzo, Gary Player und Palmer. Sikes beendete die ersten drei Westchester Classics in den Top 3, ein Sieg blieb ihm jedoch verwehrt. Anders Nicklaus, der 1972 noch einmal siegte und damit zum Rekordsieger des Turniers wurde bevor Vijay Singh 2006 zum dritten (und 2008 in einem denkwürdigen Playoff gegen Sergio Garcia zum vierten) Mal gewann.
Dabei erwies sich besonders das Schlussloch immer wieder als Garant für ein spektakuläres Ende. 1982 lochte Bob Gilder hier in der dritten Runde zum Albatross ein und gewann einen Tag später mit einem Turnierrekord von 261 Schlägen. 2005 brauchte Padraig Harrington zwar einen Schlag mehr für die 18, sein gelochter 20-Meter-Eagle-Putt zum Turniersieg sorgte beim begeisterungsfähigen New Yorker Publikum dennoch für die gleiche Reaktion. Und schließlich bekam Steve Stricker 2007 noch auf dem 18. Grün einen Heulkrampf nachdem er eine sechsjährige Durststrecke beendet hatte.
Strickers Sieg war gleichzeitig der erste und der letzte einer Ära für das Barclays. Es war der letzte auf dem ursprünglichen Austragungsort des Turniers und der erste in der Geschichte der FedEx-Cup-Playoffs, die dafür sorgten, dass das Barclays von seinem traditionellen Juni-Platz in den August wechselte. An der herausragenden Qualität der Konkurrenz hat dies bei dem Traditionsturnier jedoch nichts geändert.

Der Platz
41 Jahre lang war der Westchester Country Club fester Austragungsort des Turniers. Bis 2012 hatte die PGA Tour mit dem Club ein Abkommen zur Austragung des Turniers geschlossen, aber im Januar 2008 trat man plötzlich davon zurück – gerüchteweise auf Druck des übertragenden Fernsehsenders. 2012 sollte man noch einmal zurückkehren, doch nachdem der Club letzte Woche die Seniors Players Championship austragen durfte, wich man davon wieder ab und wird nächstes Jahr wohl auf den Bethpage Black Course gehen.
In diesem Jahr darf zum ersten Mal der von Donald Ross designte Plainfield Country Club in New Jersey das Turnier ausrichten. Der ehemalige Austragungsort der U.S. Amateur (1978) und U.S. Women’s Open (1987) wurde 1921 eröffnet und zuletzt von Castle-Stuart-Designer Gil Hanse in seinen Originalzustand zurückversetzt. Mit Erfolg: laut neuester Liste des Golf Magazine gehört er zu den hundert besten Plätzen der USA. Da das 6964 Yards lange Par 71 zu den vielen Privatplätzen der USA gehört, darf man ihn nur in Begleitung eines Mitglieds spielen.

Die Favoriten
Mit dem neuen Austragungsort kann man sämtliche Platzhistorie aus dem Fenster werfen. Insofern kann man diese Woche die üblichen Verdächtigen nehmen: Steve Stricker, Luke Donald, Jason Day, Adam Scott, Sergio Garcia. Angesichts der Form von letzter Woche muss man auch noch Webb Simpson, Charles Howell III und Vijay Singh nennen. Das Spannendste in dieser Woche wird jedoch sein, wie Keegan Bradley den Trubel seines Majorsiegs überstanden hat.

Johnnie Walker Championship (European Tour, 25.8.-28.8.)

Die Turniergeschichte
Die Johnnie Walker Championship ist für Colin Montgomerie das, was für Bernhard Langer die BMW International Open ist: das einzige Turnier in der Heimat, das er nie gewinnen konnte. 1999 begann das Turnier als Scottish PGA Championship, allerdings noch ohne die großen Namen im Teilnehmerfeld. Monti beispielsweise trat erstmals 2003 an. Der erste große Name in den Siegerlisten findet sich erst 2001 als Paul Casey den Titel Alex Cejka entriss und den ersten Erfolg seiner Karriere einfuhr.
Traditionell am letzten Augustwochenende stattfindend, irrte das Turnier von 2003 bis 2006 ein wenig planlos durch den European-Tour-Kalender und fand direkt vor oder nach der U.S. Open bzw. der PGA Championship statt, bevor es 2007 wieder an seinen angestammten Platz zurückkehrte. Im vergangenen Jahr sicherte sich Edoardo Molinari mit drei Birdies auf den letzten Löchern nicht nur den Titel, sondern auch einen Platz im europäischen Ryder-Cup-Team. Der erinnerungswürdigste Moment des Turniers gehört aber nicht dem Italiener sondern Paul Lawrie. Im Jahr 2000 startete der Open-Champion an Bahn 10 und schoss als erster Spieler der European-Tour-Geschichte an seinem ersten Loch des Turniers ein Hole in One.

Der Platz
Seit seiner Erstaustragung findet das Turnier im Gleneagles Resort statt. Das 1993 als Monarchs Course eröffnete Jack-Nicklaus-Design firmiert seit 2001 unter dem Namen PGA Centenary Course und wird in drei Jahren Austragungsstätte des Ryder Cups sein. Nachdem Jack Nicklaus als Vorbereitung darauf noch einmal Hand an den Platz gelegt hat spielt sich das Par 72 mittlerweile 6691 lang. Der Platzrekord von Pierre Fulke, dem 2000 eine 63 gelang, rückt damit weiter in Ferne. Wer sich vor dem Ryder Cup schon mal an dem Platz versuchen will, ist derzeit im Winter für 80 Euro dabei. Wer nicht frieren will, muss tiefer in die Tasche greifen. In der Hochsaison werden für Gäste 180 Euro fällig, es sei denn man wohnt im angrenzenden Hotel.

Die Favoriten
Im vergangenen Jahr profitierte die Johnnie Walker Championship davon letztes Qualifikationsturnier für den Ryder Cup zu sein. Diesen Reiz gibt es in diesem Jahr nicht. Entsprechend schwächer ist das Feld besetzt. Waren vergangenes Jahr noch 15 aus den Top 100 der Welt dabei, sind es in diesem Jahr nur noch neun. Darunter ist natürlich aus Dankbarkeit auch Vorjahressieger Edoardo Molinari, der in diesem Jahr wie sein Bruder (und Vorjahresdritter) Francesco zu den Top-Favoriten zählt. Und auch bei den anderen Favoriten kann man fast nach der Weltrangliste gehen. Ross Fisher war 2011 auf Platz 14, Simon Dyson wurde 6. Als Geheimtipps muss man dazu noch Gregory Bourdy, David Lynn, Sören Hansen und Lokalmatador Steven O’Hara auf der Rechnung haben, die in den letzten beiden Jahren jeweils in den Top 20 landeten.

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