Home » Tour Inside

Tour Inside: BMW Championship

14 September 2011 234 views Ein Kommentar

BMW Championship (PGA Tour, 15.9.-18.9.)

Die Turniergeschichte
Ein negativer Nebeneffekt des FedEx-Cups ist, dass mit seinem Beginn die Erinnerung an eines der bedeutendsten Turniere der PGA Tour langsam immer mehr ausgelöscht wird. Denn was mittlerweile fast schon in Vergessenheit geraten ist: die BMW Championship ist die Weiterführung der Western Open. Im Jahr 1899 wurde sie ins Leben gerufen und war damit nach der U.S. Open das zweitälteste Golfturnier auf dem amerikanischen Kontinent. Doch nicht nur das Alter machte sie zu etwas Besonderem. In der Übergangsphase zwischen der Zeit als die U.S. Amateur und die Amateur Championship als Major-Turniere galten und bevor das Masters und die PGA Championship offiziell diesen Rang übernahmen, hatte die Western Open zumindest den inoffiziellen Stellenwert eines Major-Turnieres. Das zeigt auch ein Blick in die Siegerliste, die sich wie ein Who des Who des Golfsports liest.
Der vierfache U.S. Open Champion Willie Anderson war ebenso vier Mal erfolgreich wie Walter Hagen und Billy Casper. Ralph Guldahl, Tom Watson und Tiger Woods trugen drei Mal den Sieg davon, Sam Snead siegte wie Ben Hogan, Arnold Palmer und Jack Nicklaus zwei Mal und auch Byron Nelson, Jimmy Demaret, Gene Sarazen oder Hale Irwin haben sich hier verewigt. All dies wurde 2007 mit einem Streich ausradiert als laut offizieller Geschichtsschreibung der PGA Tour mit der BMW Championship eine neue Zeitrechnung begann, die viele kritische Stimmen nach sich zog.
Vor allem der Veranstalter des Turniers, die Western Golf Association (ein früherer Rivale der USGA), war empört über die eigentlich nicht notwendige Ausradierung des traditionellen Namens. Schließlich blieb sogar der Austragungsort gleich, einzig der Termin wechselte von Juli auf September und das Feld wurde verkleinert. Als drittes Playoff-Turnier (und letzte Hürde vor der Tour Championship) sind nur noch die besten 70 Punktesammler zugelassen, die nach Abschluss des Turniers noch ein letztes Mal auf die Top 30 eingedampft werden.

Der Platz
Der Cog Hill Golf & Country Club hatte bereits 1952 die größten Golfstars zu Gast als Joe Jemsek, der den Club ein Jahr zuvor gekauft hatte, hier unter dem Namen All Star Golf Matchplay-Schaukämpfe ausrichten ließ. Ein offizielles PGA-Tour-Turnier bekam Cog Hill 1991 als der bis dahin für die Western Open genutzte Butler National Golf Club sich weigerte, seine frauenfeindliche Mitglieder-Agenda zu ändern.
Benannt nach ihren Gründern, den drei Brüdern John, Martin und Bert Coghill, wurde im Juli 1927 der Course #1 eröffnet. Drei weitere Plätze kamen bis heute hinzu, der berühmteste von ihnen ist natürlich der für 115 Euro von jedermann bespielbare Dubsdread Course auf dem sich auch jedes Jahr die Profis messen. Das 7386 Yards lange Par 71 wurde 1964 von Dick Wilson designt mit dem festen Ziel im Hinterkopf ein Majorturnier an Land zu ziehen. Für die ganz Großen hat es bisher nicht gereicht, aber 1997 durfte man immerhin die U.S. Amateur Championship ausrichten. So ganz hat man den Traum aber nicht aufgegeben, denn 2007 drückte man dem berühmt-berüchtigten Open-Doktor Rees Jones 5 Millionen Dollar in die Hand um die Schwierigkeit des Platzes wieder zu verschärfen. Eine Maßnahme, die bei den Profis wenig Zustimmung fand: Sogar der immer besonnene Steve Stricker fand scharfe Worte für die Umbaumaßnahmen, die zumindest Tiger Woods nichts ausmachten. Der stellte 2009 erst in der dritten Runde mit 62 einen Platzrekord auf und ließ am Finaltag dann sein All-Universe Birdie folgen. Doch die Kritik der großen Masse der Spieler blieb nicht ungehört, denn es gibt durchaus Anzeichen dafür, dass das Turnier so schnell nicht wieder nach Cog Hill zurückkehren wird.

Die Favoriten
Unter den 70 Teilnehmern gibt es wohl keinen, der den Platz so sehr mag wie Matt Kuchar. 1997 feierte er hier mit dem Sieg bei der U.S. Amateur seinen Durchbruch und in den vergangenen beiden Jahren landete er jeweils in den Top 10. Einer seiner größten Konkurrenten dürfte Dustin Johnson sein, der nicht nur bereits eines der Playoff-Turniere gewinnen konnte, sondern auch noch Titelverteidiger ist. Auch die anderen Favoriten sind aufgrund des erlesenen Teilnehmerfeldes keine Unbekannten. Der Weltranglistenerste Luke Donald wohnt in der Gegend und hat einen Heimvorteil, Camilo Villegas landete bei seinen letzten drei Stars in Cog Hill immer unter den Top 11, eine ähnliche Bilanz haben auch Steve Stricker und Sergio. Und schließlich darf man natürlich auch nicht Webb Simpson ignorieren, der einen sensationellen Lauf hat.

1 Star2 Stars3 Stars4 Stars5 Stars (No Ratings Yet)
Loading ... Loading ...

Ein Kommentar »

  • BMW Championship: Sturm auf Cog Hill | golfnerd said:

    [...] Zuguterletzt noch der Hinweis auf die Preview des Linksgolfers. [...]

Den Beitrag kommentieren

Add your comment below, or trackback from your own site. You can also subscribe to these comments via RSS.

Be nice. Keep it clean. Stay on topic. No spam.

You can use these tags:

This is a Gravatar-enabled weblog. To get your own globally-recognized-avatar, please register at Gravatar.