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Tour Inside: Tour Championship & Austrian Open

22 September 2011 468 views Kein Kommentar

Tour Championship (PGA Tour, 22.9.-25.9.)

Die Turniergeschichte
Die Tour Championship ist das große Finale der PGA-Tour-Saison – zumindest für den wohlhabenderen Teil der Spieler, die sich nicht mehr im Herbst um ihr finanzielles Überleben kümmern müssen. 1987, als das Turnier als Nabisco Championship debütierte, war es allerdings wirklich das letzte Turnier des Jahres. Die besten 30 Spieler des Jahres kämpften im November um das Preisgeld für das Turnier, den Spitzenplatz in der Geldrangliste und den Titel als Spieler des Jahres bevor es dann in den wohlverdienten Winterurlaub (oder auf Bonusgeld-Jagd) ging.
Als erster trug sich Tom Watson in die Siegerlisten ein und strich nebenbei 360.000 Dollar ein. Heute bekommt der Gewinner des Turniers 1,44 Millionen Dollar – und eventuell auch den großen Topf von 10 Millionen Dollar. Der wird seit 2007 (als Pension) im Rahmen der Tour Championship an den Gewinner des FedEx-Cups ausgeschüttet. Das Punktesammelprogramm ist auch der Grund warum das Turnier mittlerweile im September und nicht mehr am Saisonende stattfindet. Die PGA Tour wollte ein großes Finale, das nicht mit der Hochphase der Football-Saison und dem Start der NBA kollidiert und dadurch verhindern, dass die Tour Championship fast unter Ausschluss der Öffentlichkeit ausgetragen wird.

Der Platz
Der hohe Status des Turniers für die PGA Tour sollte sich auch in den Austragungsorten widerspiegeln: Prestigeträchtige Clubs wie Pebble Beach, Harbourtown, Pinehurst #2 oder der Olympic Club richteten das Turnier aus. Ab 1997 wechselte das Turnier zwischen dem Champions Golf Club in Houston und dem East Lake Golf Club in Atlanta, der seit 2004 ständiger Austragungsort wurde. Vor allem, weil ein bekannter Softdrink-Gigant, der das Turnier sponsert, hier seine Firmenzentrale hat. Ein besonderes Flair liegt allerdings nicht wegen der Erfrischungsgetränke über der Anlage, sondern aufgrund des prominentesten Mitgliedes, das der Club hervorgebracht hat: Robert Tyre Jones Jr., besser bekannt als Bobby.
Der einzige Grand-Slam-Gewinner der Golfgeschichte machte seine golferischen Gehversuche auf dem 1913 von Donald Ross gestalteten Platz, der damals noch zum Atlanta Athletic Club gehörte. Als dieser 1966 aus der heruntergekommenen Gegend floh, retteten 25 Mitglieder zumindest diesen ersten von damals zwei Plätzen vor dem Untergang. 1994 restaurierte Rees Jones den Austragungsort des 1963er Ryder Cups und machte aus ihm das schwere, 7154 Yards lange Par 70, das wir heute kennen. Nur 2007 spielte sich der Platz etwas leichter. Aus diesem Jahr stammt nicht nur der 60er Platzrekord von Zach Johnson, Tiger Woods spielte dazu auf 9 Loch eine sensationelle 28 auf der Anlage, die abseits der Turniere nur Mitgliedern und deren Gästen zugänglich ist.

Die Favoriten
Bei gerade einmal 30 Teilnehmern darf man eigentlich niemanden aus dem Favoritenkreis rausstreichen. Insofern gibt es auch keine Geheimtipps. Stattdessen kann man nur die offensichtlichen Namen nennen: Webb Simpson, der einen unheimlichen Lauf hat. Der Vorjahreszweite und Weltranglistenerste Luke Donald, der zweimalige Gewinner an diesem Ort Phil Mickelson, Nick Watney, Matt Kucher und der wiedererstarkte Geoff Ogilvy.

Austrian Open (European Tour, 22.9.-25.9.)

Die Turniergeschichte
Die Austrian Open ist irgendwie immer ein Turnier gewesen, das an lebenserhaltenden Geräten hängt. 1990 mit einem Playoff-Sieg von Bernhard Langer gegen Lanny Wadkins standesgemäß gestartet, wurde es bereits 1997 wieder degradiert und erhielt einige Jahre lang nur den Status einen Challenge-Tour-Events. Auch heute hat es mit dem Minimal-Preisgeld von 1 Million Euro nicht den sichersten Platz im Kalender der European Tour, was zuletzt 2009 deutlich wurde als es von seinem bisherigen Platz in der Woche vor der U.S. Open auf den durch das abgesetzte British Masters freigewordenen September-Platz rückte. Eine deutliche Verbesserung, da die direkte Konkurrenz durch die PGA Tour aufgrund dessen kleinem Teilnehmerfeld geringer ist. Doch solange das Turnier nicht wieder einen Titelsponsor findet, wie es ihn zuletzt 2008 hatte (aktuell gibt es nur presenting sponsors), wird es schwer für unsere Nachbarn sich mit Nachdruck im Turnierkalender zu etablieren. Darauf würden vor allem auch die deutschen Golfer hoffen. Nach Langer gewannen auch Alex Cejka und – zu Challenge-Tour-Zeiten – Erol Simsek das Turnier, während Kariem Baraka hier 2002 ein Hole-in-One und Max Kramer 2006 als erster Amateur der European-Tour-Geschichte ein Albatross gelang.

Der Platz
Das Juwel von Atzenbrugg. Was wie der Titel des neuen Kinofilms von Atze Schröder klingt, ist der Slogan mit dem der Diamond Country Club auf seiner Webseite wirbt. Seit vergangenem Jahr ist das 6753 Meter lange Par 72 Austragungsort der Austrian Open und hielt den European-Tour-Spielern gut stand. Jose Manuel Lara und David Lynn, die den Sieg im Playoff unter sich ausmachten, gelangen mit einer 64 die besten Runden des Turniers, die jedoch nicht als offizieller Platzrekord gelten, der in diesem Jahr damit noch immer frei verfügbar ist. Jeremy Pern erbaute 2002 den herausfordernden Platz, neben dem es im Club auch noch einen leichteren 9-Loch-Platz namens (nomen est omen) Leisure Course gibt. Dennoch ist auch der Diamond Course erschwinglich. 70 Euro kostet das Greenfee wochentags, 90 am Wochenende (Freitag bis Sonntag).

Die Favoriten
Titelverteidiger José Manuel Lara muss natürlich als Topfavorit in diesem schwach besetzten Feld gelten. Gerade mal neun Spieler aus den Top 200 (!) der Welt teen auf, wobei Miguel Angel Jiménez und Padraig Harrington natürlich die absoluten Zugpferde dieser Veranstaltung sind. Ein solches Turnier ist für die Spieler der zweiten Reihe natürlich eine einmalige Chance nicht nur ein paar Euro zur Verteidigung der Tourkarte zu erspielen, sondern sich vielleicht sogar mit einem Sieg eine zweijährige Spielberechtigung zu sichern. Der Ire Damien McGrane wird sicherlich sein Auge darauf richten, da er im letzten Jahr gut mit dem Platz zurecht gekommen ist. Und auch Amateur Tom Lewis wird in seinem ersten Profistart einige Ambritionen haben. Für Florian Fritsch wäre dies ebenfalls eine gute Gelegenheit im Race to Dubai nach oben zu klettern. Allerdings ist er in diesem Jahr ausgerechnet bei solchen Turnieren meist nicht besonders gut zurecht gekommen.

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