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The Golf Insider: Golf Travel by Design

7 Mai 2009 239 views Kein Kommentar

The Golf Insider, heute unter dem Namen Golf Vacation Insider firmierend, war jahrelang eines der führenden Magazine für Golfreisen. Da war es nur logisch, dass sie auch Golfbücher herausbringen. Das 2003 erschienene Golf Travel by Design legt den Fokus dabei nicht auf eine bestimmte Golfregion oder eine Platzgattung, sondern auf die Erbauer der Plätze.

Von Old Tom Morris über Donald Ross und Alister MacKenzie bis hin zu Tom Fazio, Pete Dye oder Jack Nicklaus werden die frei spielbaren Top-Kurse der berühmtesten Golfplatz-Architekten empfohlen. Ein interessanter Ansatz, der sich in der Umsetzung unglücklicherweise als nicht besonders praktisch erweist. Denn die über alle Kontinente verstreuten Plätze erlauben kaum, dass man schnell mal eben die Plätze seines Lieblings-Architekten durchspielt. Sicherlich ist es interessant, nach einer Runde auf einem absoluten Traumplatz zu schauen, welche schönen Plätze der verantwortliche Architekt noch in seinem Oeuvre hat. Doch deswegen wird man wohl kaum in den nächsten Flieger steigen und nach Australien, Cabo San Lucas oder in die Dominikanische Republik fliegen. Anhand dieses Buches eine Golfreise zu planen, ist daher nur äußerst umständlich möglich. Man muss erst im Inhaltsverzeichnis schauen welche Plätze im avisierten Land liegen und anschließend einen Atlas zur Hand nehmen um zu überprüfen, in welcher Region des Landes sie sich befinden – denn eine Karte findet sich in dem 282 Seiten schweren Buch nicht.

Auch macht die gesamte Aufmachung nur wenig Appetit auf den nächsten Golfurlaub. Gerade einmal 16 Seiten sind mit (recht uninspirierten) Farbfotos versehen, der Rest des Buches ist in tristem schwarz-weiß gehalten. Insgesamt 111 Plätze von 18 verschiedenen Architekten wurden von den Autoren unter die Lupe genommen. Das macht nach Adam Riese im Schnitt etwa 2 Seiten pro Besprechung, wenn man die Einleitungen zu den einzelnen Architekten von der Gesamtseitenzahl abzieht. Dazu geht meist eine halbe Seite für eine Anekdote über den Platz drauf und eine weitere halbe Seite für die Fakten wie Greenfee, Übernachtungsmöglichkeiten und weitere Plätze in der Umgebung. Ergo bleibt für die eigentliche Besprechung gerade mal eine Seite übrig. Nicht besonders viel, um dem Leser den Besuch einer Anlage schmackhaft zu machen.

Erschwerend kommt hinzu , dass das Buch sehr monoton geschrieben wurde und dadurch äußerst anstrengend zu lesen ist. Wer fünf Kursbesprechungen durchhält ohne das Buch zur Seite zu legen, kann sich anerkennend auf die eigene Schulter klopfen. Als Golflektüre ist “Golf Travel by Design” daher vollkommen ungeeignet. Und auch für eventuelle Reiseplanungen ist es aufgrund der angesprochenen Schwächen nur mit großen Einschränkungen zu empfehlen. Wer nach dem Spielen eines Platzes Blut für die Architekur eines bestimmten Golfplatz-Designers geleckt hat, sollte lieber im Internet suchen, an welche Kurse er noch Hand angelegt hat. Das ist komfortbaler und billiger.

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