Artikel-Archiv für August 2009
Ryder Cup »
Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich vermuten, die Webseite RC Deutschland wäre das neueste Internetportal für Stand-Up-Comedy. Nicht nur weil einige Sprüchlein der Bekenner (welcher überbezahlte Marketingstratege hat sich eigentlich diese Begrifflichkeit ausgedacht?) Erinnerungen an Grundschul-Poesiealben wecken. Ein Wunder, dass noch niemand auf die Idee gekommen ist zu schreiben “Der beste Weg einen Ryder Cupper zu finden, ist selber einer zu sein” oder “Lebe glücklich lebe froh, wie der Mops als Golferpro”
Ansonsten ist aber alles vorhanden: Schlechte Reime, die gegen jedes Versmaß verstoßen; Tausende, die auf den ausgetretenen …
Allgemein »
Jeder weiß, dass Kinder am besten spielerisch an einen Sport herangeführt werden. Wenn man Druck auf sie ausübt, schalten sie entweder auf stur oder brechen später einmal jeden Kontakt zum sie quälenden Elternteil ab – das beste Beispiel dafür ist der Amerikaner Sean O’Hair.
Auf einem ähnlichen Weg befand sich Michelle Wie. Von ihrem Vater seit Kindesbeinen auf Erfolg gedrillt, zu Auftritten bei Männer-Events gedrängt, als weiblicher Tiger Woods (inklusive Millionen-Vertrag von Nike) aufgebaut und während der Turniere vom Rest der Welt isoliert, war sie vermutlich einer der einsamsten Menschen im …
Player Profiles »
“Sollten Sie nicht zurückziehen und ihren Platz einem besseren überlassen”, fragte ein Reporter den Waliser Phillip Price kurz vor dem Ryder Cup 2002. Es war nicht so, als hätte sich Price diese Frage in vielen schlaflosen Nächten nicht schon selbst gestellt. Aber sie von jemand anderem zu hören, ist für einen Mann mit einem ohnehin recht leicht zu zerstörenden Selbstbewusstsein noch einmal etwas ganz anderes.
Den Platz hatte sich Price fair und redlich verdient. Als zehnter der europäischen Geldrangliste (die Qualifikationskriterien mit der Welt-Liste wurden erst danach eingeführt) hatte er einen …
Allgemein »
Harrington war nicht der einzige Ire namens Paddy, der sich während der PGA Championship zum Deppen gemacht hat. Der irische Buchmacher Paddy Power hat dank der Niederlage von Tiger Woods 1,5 Millionen Euro verloren – und zwar nicht etwa, weil soviele Wagemutige auf einen Sieg von YE Yang getippt hätten, sondern aus eigener Dummheit.
Wie Reuters berichtet, entschloss sich das für seine frühen Auszahlungen berühmt-berüchtigte Wettbüro bereits nach der zweiten Runde allen, die auf Tiger Woods gesetzt hatten, ihre Gewinne auszuzahlen. Schließlich hatte Woods noch nie eine Führung verspielt, was sollte …
Profisport, Week in Review »
1. Alle choken, nur nicht Tiger
Auf einer Pressekonferenz während der PGA Championship wagte es ein Reporter zu fragen, ob Tiger bei einem Major schon mal nahe dran war, ein Turnier so richtig zu vergeigen (der Amerikaner nennt es choken). Eine Frage, die ihm so absurd und frech schien, dass er nicht einmal antwortete, sondern zur Seite blickte bis der Conferencier sagte “Nächste Frage”. Nun, nachdem Tiger seine erste Führung in der Schlussrunde eines Majors verspielt hat, darf man eigentlich das Wort in den Mund nehmen. Und doch kommen aus allen …
Golf in den Medien »
Ich gebe zu, dass es auf dieser Seite sehr wenig zum Damengolf zu lesen gibt. Doch dies hat nichts mit einer chauvinistischen Grundeinstellung meinerseits zu tun. Viel mehr ist es schwierig, kompetent über etwas zu schreiben, was man nie zu sehen bekommt. Das einzige deutsche Damenturnier von Rang, in Gut Häusern, ist mit 707 Kilometern Entfernung leider unerreichbar für mich und Damengolf im deutschen Fernsehen (oder als Internet-Stream) ist schwieriger zu finden als ein Priester im Swingerclub. Dennoch weiß ich die sportlichen Leistungen der Profi-Golferinnen zu würdigen und würde mir …
Profisport »
Wie Lawrence Donegan im Guardian berichtet, muss die European Tour einen schweren Rückschlag im Kampf um die Vorherrschaft im Weltgolf hinnehmen. Aufgrund der Wirtschaftskrise schraubt die Firma Leisurecorp aus Dubai sein Engagement beim Race to Dubai zurück. Ursprünglich sollten beim finalen Turnier der Saison 10 Millionen US-Dollar zwischen den 60 besten Spielern der Saison ausgeschüttet werden. Wer nach diesem Turnier unter den 15 Besten der Order of Merit liegt, sollte anschließend noch einmal einen Anteil an einer 10 Millionen Dollar schweren Bonusausschüttung erhalten – der Gewinner davon ganze 2 Millionen …
Kommentare »
Es gibt Spieler an denen scheiden sich die Geister. John Daly gehört dazu, Phil Mickelson ebenfalls. Und ja, selbst Tiger Woods. Doch die größten Gräben zwischen Befürwortern und Kritikern zieht eine 19-jährige. Die Rede ist natürlich von Michelle Wie. Als Produkt eines überehrgeizigen Vaters tingelte sie lange Zeit als Zirkusnummer Wunderkind über die reguläre PGA Tour. Jeder Profi hatte seine Meinung dazu – die meisten eine ablehnende – wodurch Wie nicht nur die Schlagzeilen sicher waren sondern auch die Werbeverträge. Dass ausgerechnet Nike sie unter Vertrag nahm, setzte sie eigentlich …