Die erfolgreichsten Golfer aller Zeiten

Vor etwa 1 1/2 Jahren, Tiger Woods hatte gerade mit der Bridgestone Invitational seinen fünften Sieg der Saison eingefahren – bei gerade einmal zwölf Starts – habe ich einmal versucht zu erfassen wie die Dominanz von Woods verglichen mit anderen Größen seines Sports aussieht. Seither hat sich viel getan: Woods ist in die größte Krise seiner professionellen Karriere geschliddert, Martin Kaymer hat mit der PGA Championship erstmals ein Turnier in den USA gewonnen und Jungstars wie Dustin Johnson oder Matteo Manassero sind auf der Bildfläche aufgetaucht. Höchste Zeit also einmal zu schauen, welche Auswirkung dies auf diese Statistik hat.

Wie gehabt ist sie in drei Bereiche aufgeteilt: Turniere auf der PGA Tour, Turniere auf der European Tour und eine Gesamtstatistik. Die historischen Werte habe ich dabei diesem Artikel vom Golf Observer entnommen, der den prozentualen Sieg-Anteil der Legenden des Golfsports auflistet. Diese beziehen sich leider nur auf die PGA Tour und sind aufgrund mangelnder Daten nicht auf eine weltweite Basis zu erweitern – schließlich gibt es die European Tour, wie wir sie heute kennen erst seit 1972. Dazu habe ich aus dem Bauch heraus einige Spieler ausgewählt, die eventuell Tiger Paroli bieten könnten – entweder weil sie viele Turniersiege auf ihrem Konto haben, oder bereits in jungen Jahren Erfolge aufweisen können. Die Angaben stammen von den offiziellen Tour-Seiten, wobei ich bei der European Tour per Hand auszählen musste (ein kleiner Human Error ist also möglich).

Da die Major- und WGC-Turniere sowohl für die European- als auch für die PGA-Tour gelten, habe ich mich zum besseren Vergleich mit Nicklaus und Co. sowie untereinander der Einfachheit halber entschlossen, diese nur für die PGA Tour heranzuziehen. Dies ist das Ergebnis:

Spieler % Siege (Total) %Siege (PGA Tour) %Siege (PGA ET)
Tiger Woods 25,39% 26,79% 18,52%
Ben Hogan 20,75% 20,75%
Byron Nelson 17,79% 17,79%
Jack Nicklaus 12,29% 12,29%
Severiano Ballesteros 9,71% 5,23% 11,72%
Billy Casper 9,24% 9,24%
Phil Mickelson 9,15% 9,00% 13,33%
Ernie Els 8,56% 6,00% 13,89%
Arnold Palmer 8,45% 8,45%
Greg Norman 7,41% 6,10% 11,54%
Martin Kaymer 7,14% 3,23% 8,64%
Vijay Singh 6,85% 7,57% 5,03%
Tom Watson 6,52% 6,52%
Johnny Miller 6,49% 6,49%
Bernhard Langer 6,30% 0,98% 10,61%
Lee Trevino 6,22% 6,22%
Colin Montgomerie 5,81% 0,00% 7,61%
Adam Scott 5,67% 4,29% 8,33%
Jose Maria Olazabal 5,22% 2,71% 7,09%
Nick Faldo 5,22% 2,99% 7,25%
Lee Westwood 5,02% 1,47% 6,62%
Dustin Johnson 5,00% 5,06% 0,00%
Sergio Garcia 5,00% 3,32% 8,99%
Paul Casey 4,60% 0,97% 7,35%
Matteo Manassero 4,55% 0,00% 5,26%
Gary Player 4,44% 4,43% 4,76%
Padraig Harrington 4,15% 3,11% 4,89%
Retief Goosen 3,93% 3,52% 4,21%
Jim Furyk 3,69% 3,70% 0,00%
Graeme McDowell 3,43% 1,49% 4,22%
Anthony Kim 3,23% 3,49% 0,00%
Miguel Angel Jimenez 3,07% 0,00% 3,89%
Geoff Ogilvy 2,49% 3,04% 0,00%
Steve Stricker 2,37% 2,38% 0,00%
Rory McIlroy 2,25% 3,57% 1,64%
Luke Donald 2,11% 1,01% 7,69%
Justin Rose 1,90% 1,17% 2,76%

Das erstaunliche Ergebnis: Obwohl Woods über ein Jahr lang kein Turnier mehr gewonnen hat, steht er immer noch meilenweit über der Konkurrenz – und zwar sowohl der Aktiven als auch der bereits in Ruhestand befindlichen Spitzengolfer. Die zweite interessante Erkenntnis: Von den aktiven Spielern hat Martin Kaymer nach Woods, Phil Mickelson und Ernie Els die viertbeste Siegquote: von 112 Karrierestarts konnte er acht siegreich für sich gestalten. Allerdings muss man dabei zwei Einschränkungen machen. Zum Einen ist die Basis verglichen mit Faldo, Langer und Co., bei denen auch die siegloseren späten Karrierejahre eingeflossen sind, sehr gering. Zum Anderen haben viele Aktive der PGA Tour das Problem, dass sie eben in der Ära eines Tiger Woods aktiv sind, der aufgrund seiner gigantischen Siegesquote nunmal auch automatisch die Quote der Konkurrent drückt.

Nichtsdestotrotz ist dies ein beeindruckendes Ergebnis für Kaymer – besonders wenn man es einmal mit Spielern vergleicht, die ungefähr so lange aktiv sind wie er. Dustin Johnson, Rory McIlroy, Anthony Kim & Co. erreichern nicht einmal annähernd Kaymers Zahlen.

Ein Kommentar
  1. rebel
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