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Tour Inside: Malaysian Open und Texas Open

13 April 2011 717 views 4 Kommentare

Valero Texas Open (PGA Tour, 14.4.-17.4.)

Die Turniergeschichte
Die Texas Open ist eine Art Lückenfüller für die PGA Tour. Als Robert MacDonald sie 1922 gewann – damals noch über 90 Loch ausgetragen -, fand sie Anfang Februar statt. 1961 zog sie dann in den Mai um. Nachdem das Turnier 1971 nicht stattfinden konnte, fand es sich plötzlich auf einem undankbaren Herbststartplatz im Oktober und November wieder. Viel schlimmer war jedoch, dass es sich eine ganze Zeit lang als Gegenveranstaltung zu Ryder- und President’s Cup positionieren musste und dementsprechend in der öffentlichen Wahrnehmung unterging. Dann kam der FedEx-Cup und mit ihm eine Umgestaltung des Turnierplans in dem für die Texas Open kein Platz mehr war. Verbannt in die Fall Series, die Zeit wo die Stars ihre Schläger schon eingemottet haben, fristete das Turnier ein Nischendasein, blieb aber dank enormer Spendensammlungen in der Gunst von Commissioner Finchem. Als die AT&T Classic 2008 ihr irdisches Dasein beendete, nahm die Texas Open schließlich deren freigewordenen Platz nach der Players Championship im Mai ein. Aufgrund der Krise des Heritage folgte in diesem Jahr ein weiterer Wechsel auf die Woche nach dem Masters – und damit ein neues Problem: Zum einen nehmen viele Topstars frei, zum anderen findet zeitgleich in San Antonio die Fiesta Week statt und zieht dem Turnier die Zuschauer ab.

Der Platz
Fast so häufig wie die Turnierdaten hat die Texas Open auch die Austragungsorte gewechselt. Ihren Anfang nahm sie 1922 auf dem Brackenridge Park Golf Course. Sechs weitere Plätze folgten, darunter der Pecan Valley Golf Club, der 1968 Austragungsort der PGA Championship war. Allen gemein ist, dass sie von den Profis regelrecht auseinandergenommen wurden – doch keiner so wie der La Cantera Golf Club. Mit 24 unter Par stellte Tommy Armour III dort 2003 den bis heute gültigen PGA-Tour-Rekord auf. Seit vergangenem Jahr nun wird auch dieses Turnier auf einem Platz der TPC-Familie ausgetragen. Der 2009 von Pete Dye und Greg Norman erbaute TPC San Antonio ist eine Privat-Anlage, aber der 7522 Yards lange Par 72 Oaks Kurs ist für ein Greenfee von 120 Euro auch für Normalsterbliche spielbar.

Die Favoriten
Da erst einmal auf dem TPC San Antonio gespielt wurde, sind die Erfahrungswerte relativ klein. Klar ist jedoch, dass der große Favorit in dieser Woche Adam Scott heißt. Beim Masters präsentierte sich der Australier in Hochform und als Titelverteidiger bewies er bereits seine Liebe für diesen Platz. Auch Jimmy Walker landete 2010 in seiner Heimat weit oben und hat 2011 zudem das beste Jahr seiner Karriere am Laufen. Ansonsten bietet das Ergebnis des Vorjahres wenig Brauchbares: einzig Spencer Levin als Neunter scheint eine reizvolle Wahl zu sein. Daher hilft nur, noch einmal auf Masters zurückzublicken und die Spieler mit guten Ergebnissen rauszusuchen, die auch in dieser Woche am Start sind, beispielsweise Geoff Ogilvy, Ricky Barnes, Martin Laird, Ryan Palmer oder Bo Van Pelt. Angel Cabrera hingegen scheint wirklich nur in Augusta gut spielen zu können.

Maybank Malaysian Open (European Tour, 14.4.-17.4.)

Die Turniergeschichte
Seit 1999 ist die Malaysian Open fester Bestandteil im Kalender der European Tour, doch das mit der Asian Tour co-sanktionierte Event hat eine deutlich reichere Tradition. 1962 gewann der Australier Frank Phillips die erste Auflage, bis 1987 holten er und seine Landsleute insgesamt 10 Titel – mit Abstand die erfolgreichste Nation. Auch wenn das Feld meist eher mäßig besetzt war, hat es sogar schon vor European-Tour-Zeiten den einen oder anderen Weltklassespieler als Sieger hervorgebracht: Vijay Singh gewann 1992 und Lee Westwood war 1997 siegreich. Mit der Aufnahme auf die European Tour wurde das Turnier allerdings nicht deutlich populärer, in erster Linie sicherten sich asiatische Spieler auf diesem Weg ihr Ticket nach Europa. Bei den 12 co-sanktionierten Austragungen ging der Sieg sieben Mal nach Asien. Das könnte sich in diesem Jahr allerdings ändern. Für die 50. Ausgabe des Turniers hat der Sponsor Maybank ein Elitefeld zusammengekauft eingeladen. Drei der vier amtierenden Major-Sieger sind am Start, dazu mit Rory McIlroy ein weiterer Spieler aus den Top 10 der Welt. Die größte Sorge der Turnier-Verantwortlichen ist daher das Wetter. Vielleicht erinnert man sich ja an ein bewährtes Erfolgsrezept. Weil man immer wieder von schlechtem Wetter geplagt wurde, ergriffen die Offiziellen 1976 ungewöhnliche Maßnahmen: Sie heuerten den Medizinmann “Bomoh” Haji Ahmad an, der schlechtes Wetter von dem Turnier fern hielt.

Der Platz
Die Malaysian Open wird auf wechselnden Kursen ausgetragen. Bis zu diesem Jahr fanden zuletzt 2004/2005 zwei Turniere in Folge auf dem gleichen Platz statt. Daher ist es eine hohe Ehre für den Kuala Lumpur Golf & Country Club, dass er zum 50. Jubiläum nach 2006 und 2010 erneut als Ausrichter antreten darf. Der 1991 nach einem Design der Firma Nelson & Haworth eröffnete West Kurs ist ein 6397 Meter langes Par 70, das als Gast eines Mitglied für jedermann für 70 Euro wochentags bzw. 100 Euro am Wochenende spielbar ist. 2006 stellte Raphael Jacquelin den Platzrekord mit 62 Schlägen auf, anschließend wurde der Kurs aber aufwändig neu gestaltet, so dass im vergangenen Jahr kein besserer Score als 65 (u.a. von Rhys Davies) zu Stande kam.

Die Favoriten
Hinter den großen Namen steht aus verschiedenen Gründen ein Fragezeichen. Bei Charl Schwartzel ist fraglich ob er sich nach seinem großen Triumph genügend motivieren kann, bei Rory McIlroy wie er seinen Masters-Kollaps verkraftet hat. Martin Kaymer hatte zwei Tage länger um mit seiner Enttäuschung fertig zu werden, ist aber nicht unbedingt der größte Fan von asiatischen Turnieren – auch wenn er bei der BMW Asian Open schon mal einen siebten Platz eingefahren hat. Ausgehend von den beiden im Kuala Lumpur Golf & Country Club veranstalteten Malaysian Opens muss man Thongchai Jaidee als Favorit auf dem Zettel haben. Er war 2006 Zweiter und 2007 Siebter. Dazu sind zwei jüngere Spieler mit steigender Tendenz zu empfehlen: Rhys Davies war vor 14 Tagen in Marokko Zweiter und 2010 auf diesem Platz Dritter während der Vorjahressechste Danny Willett in Marokko immerhin Platz 11 belegte.

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4 Kommentare »

  • Denis said:

    Herrliche Zusammenfassung! Danke!

    • Texas Valero Open: Return of the Besenstiel | golfnerd said:

      [...] Der Linksgolfer hat einen guten Vorbericht zu den Valero Open verfasst. [...]

      • socrates said:

        hallo linksgolfer,
        vielleicht kannst du mir helfen?
        bei der valero texas open spielt kevin na in der ersten runde an der 9 eine 15! laut leaderboard geht er von -1 auf +10! können die nicht rechnen oder gibt es da eine regel, dass man nicht mehr als 12 schläge pro loch oder trippelpar spielen kann?
        gruss socrates

        • Linksgolfer (author) said:

          Die waren ein wenig verwirrt gestern. Keiner hat die Schläge wirklich mitzählen können, deswegen ist es nach Videostudium auch eine 16 geworden. Entweder das, oder das Scorekartensystem auf pgatour.com war bis zu Nas Leistung auf nichts höheres als 12 programmiert :D

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