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Tour Inside: Wells Fargo Championship und Open de Espana

3 Mai 2011 663 views Ein Kommentar

Wells Fargo Championship (PGA Tour, 5.5.-8.5.)

Die Turniergeschichte
Verglichen mit den letzten Turnieren, die reich an Tradition waren, ist die Wells Fargo Championship ein sehr junges Event. 2003 wurde es erstmals im Quail Hollow Club ausgetragen, das erste PGA Tour Event in Charlotte seit der Kemper Open 1979. Titelsponsor Wachovia nutzte das Turnier, um die nach einer Fusion neuaufgestellte Bank landesweit bekannt zu machen. Anfangs mitten zwischen Masters und U.S. Open terminiert, profitierte die Wachovia Championship wie kein anderes von dem Umzug der Players Championship im Jahr 2007. Als Vorbereitungsturnier für die von der PGA Tour ganz bescheiden als fünftes Major titulierte Players zieht die Wells Fargo Championship jetzt sogar ein noch besseres Feld an als in den Anfangstagen. Mit Vijay Singh, Jim Furyk und Tiger Woods finden sich sämtliche FedEx-Champions in den Siegerlisten – und dazu mit Anthony Kim und Rory McIlroy zwei der vielversprechendsten Jungstars. Nachdem der Titelsponsor aus Imagegründen während der Finanzkrise seinen Namen aus dem Turniernamen heraushielt, wagt sich die Bank dieses Jahr wieder in die Öffentlichkeit. Allerdings unter dem Namen Wells Fargo, die 2008 die Wachovia Bank aufgekauft hat.

Der Platz
Seit der ersten Austragung ist der Quail Hollow Golf Club Standort der heutigen Wells Fargo Championship. Der ultraprivate Platz wurde 1961 von George Cobb erbaut, in den Jahrzehnten danach aber intensiven Redesigns unterzogen, vor allem durch Tom Fazio. Die trafen nicht jedermanns Geschmack. Vor allem Phil Mickelson beschwerte sich im vergangenen Jahr lautstark über die Grüns, die er als Schlechteste auf der Tour bezeichnete – aber dennoch ist auch er in diesem Jahr wieder dabei. Das 7442 Yards lange Par 72 gehört zur schwierigeren Hälfte im Tourkalender, das hielt Rory McIlroy bei seinem Sieg im Vorjahr aber nicht davon ab, mit einer 62 den Kurs auseinanderzunehmen und einen neuen Platzrekord aufzustellen.

Die Favoriten
Rory McIlroy hat bei der Malaysian Open bewiesen, dass er seinen Einbruch beim Masters gut verdaut hat. Als Titelverteidiger und Platzrekordhalter muss er daher als Topfavorit gelten. Seine Vorgänger auf dem Siegertreppchen sehen da nicht ganz so gut aus. Sean O’Hair zog kurzfristig zurück und Jim Furyks Saison ist weiter durchwachsen. Das gilt auch für Phil Mickelson, aber dessen Bilanz auf diesem Platz ist unübertrefflich, eine Top-10-Platzierung kann man fast schon einkalkulieren. Damit ist er aber nicht einmal Favorit auf den Linkshänder-Titel. Das dürfte ganz klar Bubba Watson sein, der letzte Woche gewann und 2009 hier Zweiter wurde. Auch die anderen Favoriten sind die offensichtliche, großen Namen: Dustin Johnson, Nick Watney und Martin Kaymer, der bei seinem einzigen Start hier den elften Platz belegte, sowie die eine großartige Saison spielenden Tommy Gainey und Martin Laird. Aber natürlich gibt es auch einen Außenseitertipp: den Australier Matt Jones. Der Sechste der letzten Woche belegte hier im Vorjahr Platz 7.

Open de Espana (European Tour, 5.5.-8.5.)

Die Turniergeschichte
Die offenen Meisterschaften der einzelnen Länder gehörten zu den traditionsreichsten Turnieren, die es im europäischen Golfsport gibt. Die Spanish Open macht da keine Ausnahme. 1912 ins Leben gerufen, ist sie nach der French Open das zweitlanglebigste Nicht-Major der European Tour, zu der sie seit der Inkarnation im Jahr 1972 gehört. Daher ist es schade, dass das Teilnehmerfeld aufgrund der wachsenden Konkurrenzsituation mit den USA in den letzten Jahr immer schwächer geworden ist. Denn nachdem 1950 die Zeit der offenen französisch-spanischen Meisterschaften vorbei war, tummelte sich hier einst die Crème-de-la-Crème des europäischen Golfsports – und sogar ein Arnold Palmer trat in den 70ern an und siegte. Doch diese Zeiten sind vorbei: Nur zwei Spieler aus den Top 30 der Welt sind in diesem Jahr am Start. Und das auch nur, weil es zwei Spanier sind, die sich ihre nationale Meisterschaft nicht entgehen lassen können.

Der Platz
Zum ersten Mal seit 1999 zieht es die Spanish Open wieder nach Barcelona in den Königlichen Golf Club El Prat. In der Zwischenzeit hat das Turnier auf neun verschiedenen Plätzen stattgefunden und die verschiedensten Regionen Spaniens abgedeckt. Obwohl bereits 1981 in El Prat ein European-Tour-Event stattfand – damals von Severiano Ballesteros gewonnen – hat der heutige Platz nichts mehr mit dem von damals gemeinsam. Denn die 1954 eröffnete und bis 1988 auf 36 Loch ausgebaute Anlage musste einer Erweiterung des Flughafens von Barcelona weichen. Somit begann 2002 der Neuanfang mit einem Design von Greg Norman. Die 2004 eröffnete Neuanlage verfügt über sage und schreibe 45 Löcher von denen die Löcher 10-18 des gelben Kurses und die 10-18 des pinken Kurses für die Spanish Open zu einem 6672 Meter langen Par 72 zusammengestellt wurden. Wer sich auf den 25 Kilometer von Barcelona entfernten Plätzen versuchen will, muss dafür in der Woche 114 Euro Greenfee berappen – am Wochenende das Doppelte. Wer von einem Mitglied mitgenommen wird, bekommt allerdings 50% Rabatt.

Die Favoriten
Wie schon in den Vorwochen kann man sämtliche Ergebnisse der Vorjahre aus dem Fenster werfen, denn das letzte European-Tour-Turnier in El Prat 1999 fand noch auf dem alten Platz statt. Einziger Fingerzeig sind daher zwei Challenge-Tour-Turniere aus den Jahren 2005 und 2006, und der einzige Name der dort auf den vorderen Rängen ins Auge sticht ist der amtierende Spanish-Open-Champion Alvaro Quiros. Dessen Landsmann Miguel-Angel Jimenez darf nach seinem zweiten Platz in der Vorwoche aber ebenso wenig vergessen werden wie Jungspund Matteo Manassero, der das erste Mal seit seinem zweiten European-Tour-Sieg wieder ins Geschehen eingreift. Ansonsten bleibt für die Favoritenrollen nur ein Blick auf die aktuellen Formkurven und die sehen bei Alexander Noren ebenso gut aus wie bei Danny Willett. Normalerweise müsste man auch Florian Fritsch hier aufführen, der mit zwei Top-11-Platzierungen im Rücken hier aufteet, aber das wäre vermessen – vor allem nach dessen recht langer Wettkampfpause.

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Ein Kommentar »

  • Wells Fargo: I know it’s ugly! | golfnerd said:

    [...] Zur optimalen Vorbereitung (auch auf die European Tour) empfehle ich mal wieder das aktuelle Posting des Linksgolfers. [...]

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