Tour Inside: Players Championship und Iberdrola Open
Players Championship (PGA Tour, 12.5.-15.5.)
Die Turniergeschichte
Das Turnier, das sich selber gerne das fünfte Major tituliert, hat dafür einen Grund – oder besser gesagt 9,5 Millionen Gründe: das höchste Preisgeld im Golfsport. Was ihm gegenüber den vier echten Majors dagegen fehlt, ist Tradition. Das vom ersten PGA-Tour-Commissioner Joe C. Dey erdachte Turnier fand erstmals 1974 mit einem Preisgeld von 250.000 Dollar statt und wurde bereits zuvor von ihm als fünftes Major verkauft, dabei sind die anderen vier erst mit der Zeit dazu geworden und haben sich nicht selbst dazu erhoben. “Wir hoffen, dies wird einmal der Super Bowl des Golfsports. Das Format ist einzigartig und basiert einzig und allein auf der Leistung der aktuellen Saison”, diktierte Dey-Nachfolger Deane Beman bei seiner Amtsübernahme der Tournament Players Championship (so der damalige Name) in die Notizbücher der Journalisten. Von diesem Modus hat man sich mittlerweile entfernt und lässt auch Spieler über die Weltrangliste in das Feld – genau wie man vom ursprünglichen Zeitpunkt abrückte, als das Turnier noch als Saisonabschluss im Herbst über die Bühne ging. Der hohe finanzielle Status des Turniers führt natürlich zwangsläufig zu einem hochklassigen Starterfeld. Jack Nicklaus gewann die Eröffnungsveranstaltung und wurde mit zwei weiteren Triumphen zum Rekordsieger. Mehrfach in die Siegerliste konnten sich auch Fred Couples, Steve Elkington, Davis Love III und Hal Sutton eintragen. Dazu nahmen auch Greg Norman, Phil Mickelson, Tiger Woods, Sergio Garcia, David Duval und Lee Trevino die Kristalltrophäe mit nach Hause.
Der Platz
Neben dem Starterfeld und dem Turniertermin betrifft die dritte große Veränderung seit der Erstauflage den Austragungsort. Ursprünglich wollte man das Turnier in den USA rotieren lassen, was man die ersten drei Jahre auch durchzog bevor ab 1977 in Ponte Vedra Beach ein permanentes Heim gefunden wurde, wo die PGA Tour ab 1980 auch ihr Hauptquartier bezog. Nachdem man das Turnier fünf Jahre lang im Sawgrass Country Club abhielt, präsentierte Commissioner Beman 1982 mit dem TPC Sawgrass seine Vorstellung von Turniergolf. Das von Pete Dye gestaltete, 7215 Yards lange Par 72 war der erste Platz, der unter dem Oberbegriff Stadium Golf fungierte. Ein Platz, der so angelegt war, dass er für die Zuschauer vor Ort durch Hügel um die Grüns und andere Dinge einen größtmöglichen Überblick über den Golfplatz und die Spieler gewährte. Vergleichbar in etwa mit der Revolution des Langlaufs wo die Jungs und Mädchen heute auch nicht mehr in den Wald fahren und nach 30 Kilometern irgendwann wieder rauskommen. Auch eine zweite Revolution verdanken wir Sawgrass: das Inselgrün. Seitdem die Profis dort an Loch 17 reihenweise ihre Bälle im Teich versenken, meint jeder Feld-, Wald- und Wiesenclub er müsse unbedingt ein Inselgrün haben. Doch trotz solcher Herausforderungen gehört Sawgrass nicht einmal zur schwereren Hälfte der PGA-Tour-Plätze. Das beweist auch der niedrige Platzrekord von 63, den Fred Couples 1992 aufstellte und Greg Norman 1994 teilte. Wer ihnen nacheifern will braucht nicht nur viele Bälle in der Tasche sondern auch ein dickes Portemonnaie. Gut 250 Euro kostet eine Runde auf dem Platz.
Die Favoriten
Bubba Watson ließ in der Pressekonferenz verlauten, dass der Platz ihm nicht liegt. Der letzte Linkshänder, der sich so über einen Platz ausließ? Phil Mickelson bevor er im April die Houston Open gewann. Als Top-Favoriten sollten aber beide genauso wenig gelten wie Tiger Woods, der abgesehen von seinem einen Titel hier nie wirklich zurecht kam. Daher muss man aus den Top 10 der Weltrangliste am ehesten Luke Donald Siegchancen einräumen. Als echter Experte für den Platz erwies sich in den letzten Jahren aber ein anderer: Ben Crane, der die letzten drei Jahre 6., 5. und 4. geworden ist – mit aufsteigender Tendenz. Auch die 2.0-Version von Adam Scott, der hier 2004 gewann, muss man auf der Rechnung haben. Wie Sergio Garcia, Champion von 2008, scheint der Australier seine Karriere noch mal rumreißen zu können.
Iberdrola Open (European Tour, 12.5.-20.5.)
Die Turniergeschichte
Die Iberdrola Open ist ein sehr junges Turnier, wurde es doch letztes Jahr zum ersten Mal ausgetragen. Im Grunde genommen hat es aber immerhin eine acht Jahre zurückreichende Tradition, denn die von 2003 bis 2007 ausgetragene Mallorca Classic fand an gleicher Ort und Stelle statt. Gegenüber der Players Championship platziert, kann sich das Turnier weder eines großen Preisgeldes noch eines guten Starterfeldes rühmen. Dennoch hat es einen gewissen Stellenwert, da das erste Re-Ranking der Spieler in Kategorie 11 (Platz 11-20 Challenge Tour 2010 und Platz 1-30 Q-School) vor der Tür steht und sich damit für viele schon über Wohl und Wehe ihrer European-Tour-Saison entschieden wird.
Der Platz

[...] Und natürlich wie immer der Hinweis auf die sehr ausführliche Preview des Kollegen Linksgolfers. [...]
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