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Tour Inside: Wyndham Championship & Czech Open

17 August 2011 156 views Ein Kommentar

Wyndham Championship (PGA Tour, 18.8.-21.8.)

Die Turniergeschichte
Dass die Wyndham Championship ein ganz besonderes Turnier ist, zeigt sich alleine schon daran, dass ihr und ihren Vorgänger ein eigener Blog gewidmet ist, der ein Füllhorn an historischen Bildern bietet. Ihren besonderen Stellenwert verdankt die Greater Greensboro Open, wie Traditionalisten sie immer noch nennen, einem Mann: Sam Snead. Bereits 1938, bei der ersten Austragung, drückte Snead dem Turnier seinen Stempel auf. Sieben weitere Male sollte er hier noch gewinnen – ein Tour-Rekord. Und wer weiß, wie oft er noch gewonnen hätte, wenn er nicht den Präsidenten des Starmount Forest Country Club erzürnt hätte auf dessen Platz er die meisten der acht Siege feierte? Bei seiner Siegerrede 1960 kritisierte Snead den Zustand des Platzes – und erhielt Hausverbot. Das Turnier wechselte den Austragungsort und Snead gewann nur noch ein weiteres Mal. Doch auch mit seinem Sieg im Jahr 1965 trug er sich in die Geschichtsbücher ein. Bis heute ist er mit 52 Jahren, 10 Monaten und 8 Tagen der älteste Gewinner eines PGA-Tour-Events. Kein Wunder, dass er später sagte: “Ich habe mich nie mehr daheim und glücklicher gefühlt als in Greensboro”.
Aber auch abseits von Snead hatte die Greater Greensboro Open einige bemerkenswerte Ereignisse zu bieten. Allen voran im Jahr 1961 als Charles Sifford mit seinem Start die Rassentrennung im Profigolf beendete und Vierter wurde. 1945 gewann Byron Nelson während seiner 11-Siege-Serie sein drittes Turnier, Sandy Lyle und Severiano Ballesteros feierten hier ihren ersten Einzelsieg auf amerikanischem Boden und 1940 gab es ein Mittwochs-Finale als die Schlussrunde aufgrund von Schneefall am Ostersonntag verschoben werden musste.
Das kann heute nicht mehr passieren, denn das Turnier fiel in den letzten acht Jahren den ständigen Wechseln im Turnierkalender zum Opfer und wurde von seinem traditionellen Platz im Frühjahr auf den Oktober abgeschoben. Was folgte war ein starker Abfall in der Qualität des Teilnehmerfeldes. Mit der Einführung des FedEx Cups 2007 wurde es wieder auf August vorgezogen. Eingepfercht zwischen dem letzten Major und den Playoffs ist der Startplatz einerseits natürlich nicht sonderlich sexy, da die Stars ihre letzte Chance auf Erholung nutzen – andererseits ist es die letzte Chance, sich für das Playoff zu qualifizieren und die Ausgangslage zu verbessern. Etwas, was dieses Jahr beispielsweise Padraig Harrington ins Feld gespült hat.

Der Platz
Bis zum Jahr 1977 fand das Turnier entweder im Starmount Forest Country Club oder im Sedgefield Country Club statt. Dann folgte ein 30-Jähriges Zwischenspiel im Forest Oaks Country Club bevor es 2008 wieder nach Sedgefield zurück ging. Der 1926 von Donald Ross erbaute Platz gehört mit 7130 Yards zu den kürzesten auf der PGA Tour und spielt sich dementsprechend leicht: Carl Pettersson 2008 und Arjun Atwal im Vorjahr halten mit gerade mal 61 Schlägen den Platzrekord. Dennoch ist er mit seinen vielen strategischen Optionen eine willkommene Abwechslung zu den stereotypen Golfplätzen der Tour und wird daher auch von den Profis entsprechend begrüßt. Zwar gab es auch hier eine Restaurierung, im Jahr 2007, doch die diente nicht dazu irgendwelche abstrusen, unüberwindbaren Hindernisse einzubauen, sondern den Platz in den Zustand zurückzusetzen, den Donald Ross im Sinn hatte. Unglücklicherweise kann man dies selber jedoch nur in Begleitung eines Mitglieds überprüfen.

Die Favoriten
Brandt Snedeker hat eine außergewöhnlich gute Bilanz und könnte seinen Fauxpas mit der verschlafenen Startzeit bei der PGA Championship wett machen. Mit Rückenwind vom letzten Major des Jahres kommen Jim Furyk und Trevor Immelman in das Turnier, bei Justin Dufner muss sich erst noch zeigen wie er den schmerzhaften Kollaps überwunden hat. Gute Erfahrungen mit dem Segdfield Country Club haben auch Charles Howell III und Webb Simpson gemacht die man aufgrund der Form der letzten Monate ganz vorne auf der Rechnung haben muss.

Czech Open (European Tour, 18.8.-21.8.)

Die Turniergeschichte
Die Czech Open ist sicherlich nicht das Turnier mit dem größten Sexappeal. 1997 gewann Bernhard Langer das Turnier, doch die meisten Schlagzeilen gehörten einem Mann, der um 18 Schläge den Cut verpasste: Tennis-Legende Ivan Lendl. Doch das war nicht der Grund warum das Turnier anschließend eine elfjährige Pause einlegte. Die verheerenden Fluten im Jahr 1997 sorgten für einen Ausfall des Turniers und die unbarmherzige European Tour verbannte es daraufhin aus dem Kalender. 2008 feierte das erste European-Tour-Turnier hinter dem Eisernen Vorhang in der dritten Lige ihr Comeback bevor es ein Jahr später wieder auf die große Tour ging. Die Sieger blieben jedoch ähnlich unspektakulär wie zuvor. Der ungünstige Zeitpunkt im Turnierkalender und das geringe Preisgeld von 1,5 Millionen Euro machen es möglich. Den Schweden wird es egal sein. Für sie hat sich das Turnier als gutes Pflaster erwiesen wie die Siege von Peter Hanson und Oskar Henningson in den Vorjahren zeigen.

Der Platz
Das von Miguel Angel Jimenez gestaltete Prosper Golf Resort ist seit der Wiederaufnahme auf die European Tour der neue Austragungsort der Czech Open. 2001 von dem Spanier gebaut besteht es aus zwei 18-Loch-Anlagen, die für die Czech Open zu einem ganz eigenen Routing kombiniert werden. Jeweils die Back Nine des New und Old Course werden unter dem Namen “Middle Course” gespielt, wobei die 18 immer den Abschnitt des anderen Platzes beschließt. So entsteht ein 6816 Meter langes Par 72, das der Normalgolfer in dieser Folge nicht spielen kann. Allerdings ist das Greenfee für die regulären Plätze noch im Rahmen. Der teurere Old Course kostet zwischen 70 und 90 Euro.

Die Favoriten
Da die diesjährigen Front Nine noch nicht gespielt wurden, ist das Ergebnis der Vorjahre nur beschränkt aussagekräftig. Als Platzdesigner und Weltranglistenbester sollte allerdings Miguel Angel Jimenez einen Vorteil gegenüber dem restlichen Feld besitzen. Von den Ergebnissen der Vorjahre sollte man als Außenseiter auch Tanoy Goya und Fabrizio Zanotti auf der Rechnung haben. Aber die Favoriten stammen natürlich mal wieder aus Schweden, die auch die beiden letzten Sieger stellten. Zwar spielt Vorjahressieger Peter Hanson nicht, aber immerhin ist der 2009er-Sieger Oskar Henningsson dabei. Und falls der nicht sticht, könnte Magnus A Carlsson einspringen.

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Ein Kommentar »

  • Wyndham Championship: Der Lückenfüller | golfnerd said:

    [...] noch die PGA-Tour-Vorschau auf die Wyndham Championship  und der Hinweis auf die Preview des Linksgolfers. Schließlich ist heute Donnerstag. Hurra! Watch this video on [...]

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