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Week in Review: Ausgabe 3/2012

24 Januar 2012 339 views Kein Kommentar

Saving Amazing Graceland under Fire

Branden Grace ist für die Medien ein dankbarer Sieger. Endlich konnte man wieder die dümmlichen Wortspiele herauskramen, die man seit dem letzten Turniersieg von Grace Park eingemottet hatte. Keiner, der sich zu schade war Amazing Grace zu titeln oder – noch erbärmlicher – zu behaupten Südafrika sei Graceland. Freuen wir uns schon jetzt auf die Schlagzeilen “Grace under Pressure”, “Grace under Fire” und “Saving Grace” wenn es wieder schlechter läuft. Dabei ist die Geschichte des 23-Jährigen, der als erster Q-School-Qualifikant seit 2006 (Johan Edfors) mehr als ein Turnier gewonnen hat, durchaus interessant. Anfang des Jahres wurde Grace gefragt, ob er nicht bei den Volvo Golf Champions teilnehmen möchte – als Zähler! Dann gewann er die Joburg Open und durfte plötzlich regulär in dem von der Fancourt Foundation organisierten Turnier starten. Eine große Ehre, denn die Organisation hatte einen großen Anteil an der Karriere von Grace, den er jetzt mit seinem Sieg heimzahlte.

Thomas Aiken setzt sich Hörner auf

Manche Golfer werben auf ihrer Mütze für Versicherungen, andere verdienen ihr Geld durch Fensterln. Der Südafrikaner Thomas Aiken – vermutlich nicht gerade von Werbeanfragen überrannt – geht einen ehrbareren Weg: er hat sich die Rettung der Nashörner auf die Mütze geschrieben. Der Sieger der letztjährigen Open de Espana wirbt für Rhino Revolution, eine Stiftung, die sich gegen das Wildern von Nashörnern einsetzt. “Bei der momentanen Wilderungsrate haben wir noch etwa sechs Jahre bis sie ausgestorben sind”, erklärte Aiken in einer Pressekonferenz am Rande der Volvo Golf Champions.

Der Birdieman von Alcatraz La Quinta

Eine 61 ist auf der PGA Tour heute nichts ungewöhnliches mehr: Allein bei der Humana Challenge fielen zwei. Doch wie Ryan Moore sie gespielt hat, ist äußerst ungewöhnlich. Der 29-Jährige begann seine zweite Runde auf dem Nicklaus Course mit Par-Bogey-Bogey. Es folgten ein Eagle und elf Birdies innerhalb von zwölf Löchern. Sein Erfolgsrezept? Wie so oft ein Wechsel des Putters. Sage und schreibe nur 21 Putts brauchte er auf der gesamten Runde, ein Großteil davon zwischen vier und sieben Metern. Durch den geteilten Platzrekord sprang Moore von Platz 103 auf 14. Dabei schien nicht nur der neue Putter zu funktionieren, auch ein weiterer Wechsel machte sich bezahlt. Moore hat sich die Dienste von Caddie Tony Navarro gesichert, der schon mit Raymond Floyd und Greg Norman Majorsiege feiert.

Ein Bubba kommt selten allein

Bubba Watson gilt gemeinhin als Vertreter der Rednecks unter den elitären Golfern. Jetzt hat er auch das passende Auto dazu. Bei einer Auktion in Scottsdale erstand Watson das Original-Auto aus der Fernsehserie “Ein Duke kommt selten allein”. 110.000 Dollar ließ er für den General Lee springen, den er via Twitter als sein Traumauto bezeichnete. Damit blieb das Auto weit unter dem erhofften Preis von einer halben Million Dollar und wurde für Bubba zu einem echten Schnäppchen. Wir erinnern uns: an seinem Handgelenk trägt der Mann des Volkes eine Uhr im Wert von 525.000 Dollar.

Ein neuer Name auf der EOT-Liste

Fuzzy Zoeller, Rory Sabbatini, Stephen Ames, Steve Williams, Ian Poulter: Die Liste der “Enemys of Tiger” ist lang und prominent. Jetzt steht ein weiterer Name drauf: sein ehemaliger Trainer Hank Haney. Der 56-Jährige, der mit Tagesgagen von 10.000 Dollar und einer eigenen Show auf dem Golf Channel (was er beides ironischerweise der Tatsache verdankt, dass er Tigers Trainer war) offensichtlich noch nicht genug verdient hat, bringt jetzt ein Buch über seine Zeit an der Seite von Woods heraus. Das missfällt dem Tiger natürlich sehr – zumal er keine Tantiemen erhält. In einem Statement gegenüber ESPN.com zeigte sich Woods enttäuscht und bezeichnete seinen Ex-Angestellten als unprofessional. Dabei gibt es doch eine perfekte Lösung für das ganze Dilemma: Haney zieht sein Buch zurück und Tiger tritt nächstes Jahr bei der Humana Challenge an, dessen Schirmherr Bill Clinton dann wiederum der nächste Schüler für Haneys nächstes Golf Channel Projekt wird. Bitter nötig hätte es der ehemalige US-Präsident.


Don Quitrump

Was haben Donald Trump und Don Quixote gemeinsam? Sie kämpfen gegen Windmühlen. Weil man damit droht, die Aussicht von seinem 750 Millionen Pfund teuren Trump International Golf Links in Schottland mit Windrädern zu verschandeln, hat der Milliardär aus Protest jetzt die Arbeiten an seinem Golf Resort niederlegen lassen, bis die schottische Regierung verhindert, dass zweieinhalb Kilometer vor der Küste elf dieser Ungetüme errichtet werden. Schließlich kann es ja wohl nicht angehen, dass man erst jahrelang in mühevoller Kleinstarbeit die Einheimischen und die Natur plattmacht und dann auch noch dafür Abstriche in Kauf nehmen muss.

Phil Mickelson macht der Nr. 65 eine Freude

Phil Mickelson begann seine erhoffte Comeback-Saison mit einem Dämpfer. Eine 74 in der ersten Runde der Humana Challenge raubte ihm bereits alle Chancen auf eine vordere Platzierung. Zwar spielte er sich in den Cut zurück, doch so richtig überzeugend war sein Saisonauftakt nicht. Da passt es irgendwie ins Bild, dass er freiwillig auf das diesjährige Accenture Match Play, bei dem er nie richtig gut ausgesehen hat, verzichtet – aus ehrbaren Gründen: er will Urlaub mit seiner Familie machen. Für den 65. der Weltrangliste eine große Freude, da er ins Feld rücken wird und eine Extra-Portion Geld und Weltranglistenpunkte abstauben kann. Aktuell streiten sich Alex Noren, Joost Luiten und Sean O’Hair um diesen Rang.

Der nächste Bomber

Harris English galt bereits vor der Saison als großer Favorit auf den Titel Rookie des Jahres. Immerhin gewann er als Amateur bereits ein Turnier auf der Nationwide Tour und überstand dann auch noch ohne Probleme die Mühle der Q-School. Sein Auftritt bei der Humana Challenge untermauerte diesen Eindruck noch. Nicht nur, weil er am Ende in den Top 20 landete. Vor allem seine Statistiken waren erstaunlich: Mit 314 Yards im Schnitt war er der zweitlängste von allen Spielern vom Tee (und lag damit sogar vor Robert Garrigus). Allen voran seine zweite Runde war der helle Wahnsinn. Mit einer durchschnittlichen Drivelaänge von 343 Yards stellte er die gesamte Konkurrenz meilenweit in den Schatten – und besaß dabei auch noch die Frechheit sage und schreibe 86% der Fairways zu
treffen. So hat man bei jedem Turnier eine Siegchance.

Absurdes von der Weltrangliste

Bei den Volvo Golf Champions spielte Pablo Martin in der dritten Runde eine 90 und landete am Ende bei 20 über Par auf dem letzten Platz. Zur Strafe bekam er für diese blamable Vorstellung 1,3 Weltranglistenpunkte – doppelt so viel wie sein bisheriger Schnitt war – und verbesserte sich um vier Plätze.

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