EuroTrip: Die deutschen Golfer in Qatar und Queensland
Martin Kaymer
(Qatar Masters, European Tour, Doha, Katar)
In der vergangenen Woche hätte ein Euro Wetteinsatz auf einen Sieg von Martin Kaymer 5,50 Euro Gewinn gebracht. In dieser Woche gibt es schon 14 Euro. Das passiert, wenn man bei seinem Lieblingsturnier den Cut verpasst. Damit ist Kaymer aber immer noch einer der drei großen Favoriten bei den Buchmachern – bei einem zugegeben deutlich schwächeren Feld. Die große Frage ist jedoch, ob das letzte Wochenende nur ein Ausrutscher war oder ob Kaymer noch seiner Form hinterherhinkt. Im Gegensatz zu den Kollegen von golf.de – die eine flammende Verteidigung für den armen, armen Martin geschrieben haben nachdem einige Trolle ihre Kommentare fluteten – tendiere ich eher zu letzterem. Denn an zu vielen Ecken krankte sein Spiel letzte Woche: Weniger als 50% getroffene Fairways (einige davon sogar mit dem Holz 3 auf der falschen Seite verfehlt), eine schwache Scrambling-Quote und nahezu zwei Putts auf jedem der wenigen getroffenen Grüns. Das sind doch einige Probleme, die so schnell nur in Griff zu kriegen sind wenn sie aus einem mentalen Problem herrührten oder wenn Kaymer ein noch größerer Ausnahmegolfer ist als alle jetzt schon denken. Allerdings ist der Platz in Doha dafür nicht gerade optimal. Von seinen 14 Runden schaffte Kaymer es nur zwei Mal unter 70 zu bleiben und bei vier Starts landete er noch nicht einmal in den Top 25. Sollte das Ergebnis also diese Woche auch nicht stimmen, muss man nicht gleich einen nationalen Notstand ausrufen – zumindest nicht bis zur Dubai Desert Classic.
Marcel Siem
(Qatar Masters, European Tour, Doha, Katar)
Das Ergebnis von Marcel Siem war der einzige deutsche Lichtblick bei der Abu Dhabi Championship. Vor allem sein Putten war erfreulich. Jetzt kommt er auf einen Platz, der ihm deutlich besser liegt. Im Doha Golf Club schaffte er die letzten fünf Jahre immer den Cut. Eine Spitzenplatzierung fehlt ihm zwar, aber die Konstanz mit Plätzen zwischen 32 und 45 und 14 seiner letzten 20 Runden in Par oder besser kann sich durchaus sehen lassen. Siem ist durchaus zuzutrauen, dass er in diesem Jahr erstmals die Top 25 knackt.
Alex Cejka
(Qatar Masters, European Tour, Doha, Katar)
Für Alex Cejka war die letzte Woche insofern erfolreich, dass seine Gesundheit mitspielte und er nur knapp um einen Schlag den Cut verpasste obwohl er den Platz zuvor noch nie gespielt hatte. Das ist in diesem Fall anders, allerdings liegt sein letzter Auftritt bereits zwölf Jahre zurück. Damals war Cejka recht erfolgreich: Platz 40 im Jahr 2000, Platz 11 ein Jahr zuvor und Platz 21 1998. Allerdings war damals weder das Teilnehmerfeld mit heute vergleichbar noch Cejkas Form. Dennoch muss es sein Ziel sein, diese Woche den Cut zu schaffen um wenigstens einmal vier Runden durchgezogen zu haben bevor es ab kommender Woche auf der PGA Tour für ihn um die Wurst geht.
Stephanie Kirchmayr
(Australien Ladies Masters, Ladies European Tour, Queensland, Australien)
Für Stephanie Kirchmayr ist das Australien Masters eine echte Premiere. Vor vier Wochen wechselte sie ins Profilager, vor zwei Wochen überstand sie als Vierte die Qaulifying School zur Ladies European Tour. Jetzt hat sie ihr erstes Turnier als Profi. Auch wenn in den letzten Wochen für die 26-Jährige alles sehr schnell ging, sollte man sie nicht mit der Erwartung belasten, dass dies so weiter geht. Für die College-Absolventin geht es erst einmal darum einen Zeh ins Wasser zu tauchen und das ganze Drumherum kennenzulernen. Alles andere ist ein Bonus.
Caroline Masson
(Australien Ladies Masters, Ladies European Tour, Queensland, Australien)
In ihrem zweiten Jahr auf der Ladies European Tour hat sich Caroline Masson als ernstzunehmende Spitzenspielerin etabliert. Zwar fehlt ihr noch ein Sieg, aber immerhin schaffte sie es 2011 bis auf Platz 7 der Geldrangliste. Im letzten Jahr spielte Masson auch erstmals das Australian Masters mit und wurde 36. Allerdings startete sie mit einer mäßigen Runde, so dass durchaus noch mehr drin gewesen wäre. Zwar sind die australischen Turniere recht gut besetzt, da die LPGA Tour noch nicht gestartet ist, aber eine Top-25-Platzierung sollte für Masson nach ihrer starken Saison 2011 durchaus drin sein.

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