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Week in Review: Ausgabe 36/2012

6 November 2012 244 views Ein Kommentar

Junges Glück

Seit 2009 veranstaltet das Masters die Asia-Pacific Amateur Championship und gewährt den Siegern einen Startplatz beim kommenden Masters. Eine Veranstaltung, die bisher ein voller Erfolg war: der Sieger der letzten beiden Ausgaben, Hideki Matsuyama, schaffte beide Male den Cut und war 2011 sogar Leading Amateur in Augusta. Jetzt hat sie ein neues Stück Golfgeschichte geschaffen: Der 14-Jährige Guan Tianlang gewann mit einem Schlag Vorsprung und wird damit 2013 als jüngster Spieler aller Zeiten beim Masters aufteen. 14 Jahre, 5 Monate und 17 Tage wird er bei seinem Debüt sein und damit den bisherigen Rekordhalter Matteo Manassero um mehr als zwei Jahre ablösen.

  • 14 Jahre, 5 Monate, 17 Tage: Guan Liang (2013)
  • 16 Jahre, 11 Monate, 21 Tage: Matteo Manassero (2011)
  • 17 Jahre, 1 Monat, 21 Tage: Tommy Jacobs (1952)
  • 17 Jahre, 6 Monate, 23 Tage: Ryo Ishikawa (2009)

Two Golfers, One Cup

Gleich zwei Golfer haben beim Finale des Charles Schwab Cup Geschichte geschrieben. Tom Lehman verteidigte mit seinem Sieg den Charles Schwab Cup und sicherte sich eine Bonuszahlung von einer Million Dollar. Der ehemalige Kurzzeit-Weltranglistenerste ist damit der erste Spieler in der Geschichte der Champions Tour, dem dieses Kunststück gelang. Der Leidtragende war Bernhard Langer, der auf der Zielgeraden abgefangen wurde und sich vielleicht heute fragt ob seine Teilnahme am Berenberg Masters Schuld ist. Denn das fand parallel zur doppelt gewerteten Senior Players Championship statt bei der Tom Lehman mit seinem zweiten Platz den entscheidenden Vorsprung holte. Ein kleiner Trost für Langer ist jedoch, dass er die Führung in der Geldrangliste verteidigte und damit als erster Spieler in der Geschichte vier Mal das meiste Preisgeld in einer Saison verdienen konnte.

Poulter süß-sauer

Ian Poulter gilt gemeinhin als herausragender Matchplay-Spieler, aber mit Defiziten im Zählspiel. Ein Image, das nicht ganz gerechtfertigt ist. Zwar kann sich Poulter in Matchplay-Events wie dem Ryder Cup auf besondere Höhen motivieren, aber auch im Zählspiel ist er nicht zu verachten. Schließlich kamen von seinen zwölf Triumphen auf der European Tour zehn in der Klassischen Strokeplay-Variante. Wenn Poulter für eines Spezialist ist, dann für Australasien. Seit September 2006 hat Poulter nur fünf Zählspiel-Turniere gewonnen, vier davon in Asien (Dunlop Phoenix, Singapore Open, Hong Kong Open, HSBC Champions) und eines in Australien (JBWere Masters).

Der (fast) Unbestechliche

Der Golfsport hat einen neuen Helden: Blayne Barber. Mit spielerischer Leichtigkeit hatte der 21-Jährige die erste Runde der Qualifying School überstanden – und das obwohl er sich für das mögliche Berühren eines Blatts im Bunker, das kein anderer gesehen hatte, einen Strafschlag aufschrieb. Am Abend nach der zweiten Runde besprach er den Vorfall mit einem Freund, der ihn darauf hinwies, dass die Strafe für einen solchen Verstoß zwei Schläge sei. Barber war erschüttert – und in einem Dilemma. Niemand hätte etwas bemerkt, wenn er nichts gesagt hätte. Auf der anderen Seite hätte eine Selbstanzeige bedeutet, dass der College-Absolvent weder auf die PGA Tour noch auf die web.com-Tour versetzt würde. Weil sein Caddie felsenfest überzeugt war, dass sich das Blatt nicht bewegt hat, spielte Barber die letzten zwei Runden zu Ende und schaffte die Qualifikation – mit fünf Schlägen Vorsprung. Doch das schlechte Gewissen ließ ihn nicht in Ruh und sechs Tage nach Ende des Turniers zeigte er seinen möglichen Regelverstoß doch noch an und wurde disqualifiziert. Gleich sechs Spieler, darunter die Niederländer Maarteen Lafeber und Robert-Jan Derksen, erhielten dadurch eine nachtrögliche Beförderung auf die zweite Stufe der Qualifying School.

Sechs, setzen

In einem Interview mit der Los Angeles Times begründete Jack Nicklaus, warum er sich mit voller Kraft für die Wahl des Republikaners Mitt Romney einsetzt: Schuldgefühle. 1976 wurde er von Gerald Ford gefragt, ob nicht im Wahlkampf für ihn die Werbetrommel rühren könnte. Nicklaus lehnte ab – und gibt sich seither die Schuld daran, dass Jimmy Carter Präsident wurde: “Er [Ford] verlor Ohio mit ein paar Tausend Stimmen. Hätte er Ohio gewonnen, hätte er die Wahl gewonnen. Ich habe dies immer bedauert.” Lassen wir einmal die Hybris von Nicklaus außen vor, der meint, nur weil er sich auf einer Bühne zeigt, hätten 11117 Menschen in Ohio mehr für Ford gestimmt. Sein Gedächtnis oder seine Mathematik-Kenntnisse haben darüber hinaus große Lücken. Denn Carter bekam für seinen Wahlsieg in Ohio 25 Wahlmänner zugesprochen. Wären diese an Ford gegangen, hätte Carter immer noch mit 272:265 Wahlmännern gesiegt.

A Tale of Two Rounds

Man kann kaum glauben, dass Brandt Snedeker und Dustin Johnson in der dritten Runde der HSBC Champions den gleichen Platz gespielt haben. Während Snedeker nur um Zentimeter an einer 59 scheiterte, erzielte Johnson mit einer 84 die schlechteste Runde des gesamten Turniers. Wie groß der Unterschied war? Im Lochspiel hätte Snedeker 8&6 gewonnen. Klingt nicht allzu beeindruckend? Wie wäre es damit: Hätte Snedeker dem Weltranglisten-18. an jedem Loch einen Schlag vorgegeben, hätte er immer noch an der 17 den Sack dicht gemacht.

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Ein Kommentar »

  • solidsocket said:

    Hi Linksgolfer! Thx, unterhaltsam wie immer.
    Was für Filme guckst du eigentlich in deiner Freizeit? :)

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