Die besten 25 Golfer unter 25: 2014 Edition

Das Accenture Match Play hat es mal wieder bewiesen: Die Jugend ist auf dem Vormarsch. Die Abwesenheit von Tiger Woods, Adam Scott und Co. haben Twens wie Jason Day, Victor Dubuisson, Jordan Spieth oder Rickie Fowler genutzt, um auf sich aufmerksam zu machen. Höchste Zeit einmal die Liste der besten Golfer unter 25 zu aktualieren. Als ich vor fast fünf Jahren diese Liste erstellt habe, musste ich tief graben um die 25 vollzubekommen. Das sieht im Jahr 2014 komplett anders aus. In den Top 100 der Weltrangliste finden sich so viele unter 25-Jährige wie vermutlich nie zuvor. Tatsächlich ist die Konkurrenz so stark, dass Spieler wie Beau Hossler, der 2012 kurzzeitig um den U.S.-Open-Titel mitspielte, der 15-Jährige Tianlang Guan, European-Tour-Sieger Tom Lewis oder die deutschen Hoffnungen Maximilian Kieffer und Dominic Foos keinen Platz mehr gefunden haben.

1. Jordan Spieth (*27.7.1993)
Er hat noch kein Major gewonnen und war nie Weltranglisten-Erster, dennoch kann man Jordan Spieth aktuell als besten Spieler unter 25 einstufen. Abgesehen von einem verpassten Cut bei der Sony Open hat Spieth seit letzten August bei 11 Starts auf der PGA Tour nie schlechter abgeschnitten als Platz 19, sechs Mal landete er unter den Top 10, drei Mal auf Platz zwei – darunter bei der Tour Championship. Spieth dürfte auf Jahre hinaus die dominierende Kraft im amerikanischen Golf werden.

2. Rory McIlroy (*4.5.1989)
Zwischenzeitige Krise hin oder her. Rory McIlroy ist ein Jahrhundert-Talent und beginnt seit einiger Zeit, dies auch wieder unter Beweis zu stellen: Der letzte verpasste Cut liegt acht Monate zurück und bei seinen letzten fünf Zählspielauftritten landete er unter den Top 10. Das Duell Spieth-McIlroy sollte uns die nächsten Jahre viel Freude bereiten.

3. Hideki Matsuyama (*25.2.1992)
Wenn es um asiatische Spieler geht, gehöre ich zu den kritischsten Stimmen. Aber Hideki Matsuyama ist die große Ausnahme. Denn der Japaner hat das geschafft, was den meisten seiner Landsleute verwehrt blieb: er hat sein Spiel auf die PGA Tour transferiert. Seien es seine geschafften Masters-Cuts als Amateur oder seine Ergebnisse als Profi. Seit fast einem Jahr hat Matsuyama nie den Cut verpasst, er gewann drei Turniere in der Heimat und war bei der Phoenix Open kurz davor seinen ersten PGA-Tour-Titel einzufahren. Zudem war er nach Henrik Stenson der beste Golfer bei den letzten drei Major-Turnieren 2013. Es wäre keine Überraschung wenn Matsuyama als erster Asiate die Top 10 der Welt erreicht – oder sogar noch mehr.

4. Patrick Reed (*5.8.1990)
Es gehört schon große Qualität und ein mächtiger Wille dazu, sich auf der PGA Tour zu etablieren so wie es Patrick Reed getan hat. 2012 machte er als “Mr. Monday Qualifier” auf sich aufmerksam, wo er sich sechs Mal ins Feld der großen Tour spielte und sich schließlich über die Q-School die Karte sicherte. Seither hat er bereits zwei Mal auf der PGA Tour gewonnen und sich in die Top 50 der Welt vorgespielt.

5. Harris English (*23.7.1989)
Als dritter Amateur überhaupt gewann Harris English ein Turnier auf der Nationwide Tour. Ein Erfolg, den er problemlos ins Profilager übertragen konnte, wo er bis dato zwei Mal – wenn auch bei kleineren Events – erfolgreich war. Dass er aber auch gegen große Namen bestehen kann, bewies English letzte Woche als er nacheinander zwei ehemalige Weltranglisten-Erste – Lee Westwood und Rory McIlroy – aus dem Matchplay warf.

6. Victor Dubuisson (*22.4.1990)
Der Franzose legte in den letzten Wochen einen kometenhaften Aufstieg hin. Bis vor wenigen Monaten war er nur Insidern ein Begriff, dann zeigte er Justin Rose, Tiger Woods und Henrik Stenson bei der Turkish Airlines Open die Fersen und hätte fast auch noch das Finale der European Tour gewonnen. Und wer da noch nicht auf Victor vom Busch aufmerksamgeworden ist, der wurde es spätestens letzte Woche als er fast das Accenture Match Play gewonnen hätte und sich dabei aus den haarigsten Situationen rettete.

7. Matteo Manassero (*19.4.1993)
Jüngster Spieler, der den Cut beim Masters schaffte. Jüngster Sieger auf der European Tour, jüngster Doppelsieger auf der European Tour, jüngster Dreifachsieger auf der European Tour und jüngster Vierfachsieger auf der European Tour. Die Erfolgsliste des Italieners ist beeindruckend. Allerdings hat er als Profi bei den Majors und WGCs bisher noch keine großen Ergebnisse einfahren können, weswegen er auch nicht höher gelistet ist.

8. Ryo Ishikawa (*17.9.1991)
Bisher war das japanische Phänomen immer nur Hype, doch so langsam bekommt der notorische Vielspieler auch Substanz. Zwar fehlt immer noch ein Sieg außerhalb Japans, aber bei der Puerto Rico Open und der Shriners Open stand er kurz davor. Wenn er diesen Trend fortsetzt, wird er bis zu seinem 25. Geburtstag vielleicht doch noch der prognostizierte Superstar.

9. Brooks Koepka (*3.5.1990)
Wie Peter Uihlein ging auch Brooks Koepka den für amerikanische Golfer ungewöhnlichen Weg über die europäische Challenge Tour, wo er 2013 mit drei Siegen eine Battlefield Promotion für die European Tour erhielt und in ser Weltrangliste so weit nach oben stieg, dass auch die PGA Tour auf ihn aufmerksam wurde. Fast hätte er gleich seine erste Sponsoreneinladung in einen Sieg umgemünzt, am Ende wurde er Dritter – ein Ergebnis, das er auch bei der noch besser besetzten Dubai Desert Classic 2014 wiederholte.

10. Thorbjörn Olesen (*21.12.1989)
Der Däne kann für Fans extrem frustierend sein. Mal spielt er wochenlang mit den Besten der Welt auf Augenhöhe, dann wiederum verschwindet er fast völlig von der Bildfläche. Aber wenn er heiß läuft, kann er sich mit der absoluten Elite messen, wie ein sechster Platz beim Masters 2013 oder ein neunter Platz bei der Open 2012 zeigt.

11. Matthew Fitzpatrick (*1.9.1994)
Die Weltrangliste der Amateure anzuführen ist keine Garantie für Erfolg als Profi, aber es ist mit Sicherheit kein Hindernis. Als Erster Engländer seit mehr als 100 Jahren gewann er letztes Jahr die U.S. Amateur Championship und ganz nebenbei qualifizierte er sich auch noch für die Open wo er Leading Amateur wurde. Der Weg in den Profisport ist vorgezeichnet: Zu Beginn des Jahres beendete er seine kutze College-Karriere um sich komplett auf den Golfsport zu konzentrieren.

12. Seung-Yul Noh (*21.5.1990)
Der Koreaner hatte 2012 ein starkes Debüt aug der PGA Tour als er in den Top 50 der Geldrangliste landete. 2013 fiel er etwas ab, bewies aber im web.com-Finale gute Nerven um sich das Spielrecht für 2014 zu sichern. Das dürfte ihm dieses Jahr etwas leichter fallen: In drei seiner ersten vier Starts hat Noh sich im Vergleich zum Vorjahr verbessert.

13. Tommy Fleetwood (*19.1.1991)
Der Engländer gewann letztes Jahr die Johnnie Walker Championship auf dem Ryder Cup Platz 2014 und brachte sich damit zumindest kurzzeitig als Option für Paul McGinley ins Spiel. Es wäre ein schöner Ansporn für die kreativen Schlachtengesänge europäischen Fans, die sicherlich mit einem Duo Fleetwood-Mc ihre helle Freude hätten. Dass Tommy Fleetwood durchaus Potenzial hat, bewies er bereits mit einer erstklassigen Amateur-Karriere, die ihn bis auf Platz 3 des World Amateur Golf Rankings führte.

14. Patrick Rodgers (*30.6.1992)
Im Juli letzten Jahres landete der Stanford-Student bei der John Deere Classic auf Platz 15. Dennoch entschloss er sich erst einmal sein Studium zu Ende zu bringen um Stanford vielleicht einen NCAA-Titel zu bescheren. Allerdings bringt Rodgers damit auch seinen Schulrekord in Gefahr. Er hat derzeit die Karrierebestleistung beim Schlagdurchschnitt inne – vor einem gewissen Tiger Woods.

15. John Peterson (*18.4.1989)
Er ist ein Mann der großen Worte. “Die 20 besten College-Golfer können mit den 20 besten PGA-Tour-Spielern mithalten”, tönte Peters als er hinter College-Kollege Harris English bei einem Nationwide Turnier auf Platz zwei landete. Dass es so leicht dann doch nicht ist, hat er seit seinem Wechsel ins Profilager feststellen müssen. Zum Ende 2013 drehte er jedoch auf und gewann die Web.com Finals wodurch er in alle PGA-Tour-Turnier – inklusive der Players Championship kommt. Vielleicht lässt er den Worten ja doch Taten folgen.

16. Romain Wattel (*10.1.1991)
Kurz nachdem er als fünfter Amateuer auf der Challenge Tour gewann, wechselte der Franzose ins Profilager. Seither spielt er mit wechselndem Erfolg auf der European Tour, aber 2014 könnte sein Durchbruch werden: Aktuell belegt er dank drei Top-4-Resultaten (u.a. in Dubai vor Rory McIlroy) Platz 20 im Race to Dubai.

17. Jin Jeong (*2.2. 1990)
Der erste Asiate der die Amateur Championship gewinnen konnte, hat auch als Profi seine Qualität aufblitzen lassen. Zwar ist das Karriere-Highlight vermutlich immer noch sein Auftritt als Low Amateur bei der Open doch seither hat er immerhin die Karten für die PGA Tour of Australia, Challenge Tour und European Tour erreicht, wo er letztes Jahr das Perth International gewinnen konnte.

18. Luke Guthrie (*31.1.1990)
Auch Guthrie ist ein Beweis dafür, dass es sich unbelastet besser spielt. Als Jungprofi gewann er gleich zwei Turniere auf der web.com-Tour und landete bei drei Starts auf der PGA Tour immer in den Top 20. Die nächste Stufe hat Guthrie bisher zwar nicht gezündet, aber die Karriere verlief ganz stabil: 2013 erspielte er fast eine Million Dollar und aktuell liegt er in den Top 60 des FedEx-Cup.

19. John Huh (*21.5.1990)
Nein, er ist kein Koreaner, der nach Amerika ging. Huh ist Amerikaner, der nach Korea ging. Auf der Korean Tour verdiente sich der gebürtige New Yorker seine Sporen bevor er 2011 auf Anhieb die Q-School für die PGA Tour schaffte. Dort schaltete er sofort auf die Überholspur und gewann bei seinem fünften Start gleich das erste Turnier. Seither kühlte er ein wenig ab, aber was er kann, bewies Huh als er bei seinem Mastersdebüt gleich auf Platz 11 landete.

20. An Byeong-hun (*17.9.1991)
Der jüngste Sieger der U.S. Amateur Championship hätte als erster seit Tiger Woods 2010 den Titel verteidigen können, wurde aber im Halbfinale noch abgefangen. Seit seinem Wechsel ins Profilager ist er zwar noch nicht über die Challenge Tour hinausgekommen, aber er bewies stetig steigende Form und der Sprung auf die große Tour ist nur eine Frage der Zeit.

21. Patrick Cantlay (*17.3.1992)
Der Amerikaner hatte eine der besten Amateur-Karrieren überhaupt und belegte länger als jeder andere Platz 1 im World Amateur Golf Ranking – unter anderem auch weil er Low Amateur bei der U.S. Open war und bei der Travelers Championhip mal eben im Vorbeigehen eine 60 feuerte. Es dauerte etwas bis er auch als Profi an diese Ergebnisse anschließen konnte, aber 2013 gelang es ihm schließlich mit seinem ersten Sieg auf der web.com-Tour und dem Gewinn der PGA-Tour-Karte für 2014.

22. Bud Cauley (*16.3.1990)
Cauley brach 2011 sein Studium ab um sich ganz der Golf-Karriere zu widmen und sah sich zu Beginn auch bestätigt. In nur acht Starts sammelte er genügend Geld um ohne Umweg über die Q-School die Karte für die PGA Tour zu gewinnen und etablierte sich sogar in den Top 100 der Welt. 2013 konnte er daran nicht anknüpfen, aber er sicherte sich auf den letzten Drücker doch noch die Tourkarte für 2014.

23. Russell Henley (*12.4.1989)
Der zweite Amateur, der ein Nationwide-Tour-Event gewinnen konnte, schrieb 2012 Geschichte als er gleich bei seinem ersten Start auf der PGA Tour bei der Sony Open triumphierte. Seither landete er allerdings nur zwei weitere Top-10-Ergebnisse weshalb er auch nicht weiter oben auf dieser Liste auftaucht.

24. Oliver Goss (*12.4.1994)
Der Australier zeigte bei der U.S. Amateur, dass er alle Spielformen beherrscht: Erst wurde er Dritter in der Zählspielqualifikation, dann kam er im Matchplay bis ins Finale gegen Matthew Fitzpatrick. In Australien gewinnt Goss Amateur-Turniere links und rechts und viele versprechen sich vom Studenten der Universität von Tennessee eine ähnliche Karriere wie Jason Day oder Adam Scott.

25. Kiradech Aphibarnrat (*23.7.1989)
Der Thailänder ist aktuell auf Platz 67 der Weltrangliste, profitiert aber dabei von der Überbewertung kleiner Touren. Trotz Platz 3 bei der gut besetzten CIMB Classic muss er erst einmal beweisen, dass er auch außerhalb Asiens bestehen kann.

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