Limited Field Events

Nach dem Ende der regulären Saisons der PGA- und European Tour beginnt die sogenannte Silly Season. Ein Abschnitt in dem es den Profis nur um eines geht: Möglichst viel Geld in möglichst kurzer Zeit zu verdienen. Dies findet für die Stars in zwei Arten von Turnieren statt: Einerseits inmitten einer handverlesenen Mini-Menge von Spitzenspielern, die Millionen an Preisgeldern unter sich ausschütten, beispielsweise der Nedbank Challenge und der Chevron Challenge. Oder gegen eine gehörige Summe Antrittsgeld bei vollbesetzten Turnieren auf niederklassigen Touren wie den asiastischen oder der Australasian Tour. Bis vor einigen Jahren gab es zumindest für die erste Kategorie keine Weltranglistenpunkte, doch mittlerweile erhält jemand, der 11 Spieler besiegt in etwa so viele Weltranglitenpunkte wie der Drittplatzierte eines Majorturniers. Eine Farce! Die Herren der Weltrangliste reagieren auf die Kritik damit, dass sie den Hometour-Bonus (etwas, was später noch Thema sein wird) abschaffen, was aber letztlich nur eine Kürzung von etwa 10% darstellt und am Problem nichts ändert. Konsequent wäre es daher Turniere mit Feldern, die weniger als 25 Spieler zählen, nicht in die Weltrangliste einfließen zu lassen. Theoretisch beträge dies auch die World Golf Match Play Championship, die derzeit nur 24 Spieler einlädt. Doch die beiden Matchplay-Events im Jahr sind eine ganz eigene Geschichte und werden in Teil 3 thematisiert.
Problematisch sind meiner Meinung nach aber auch die Limited Field Events während der Hauptsaison wie die Saisonfinals der PGA-, European- und Japan-Tour, zwei weitere FedEx-Cup-Playoffs sowie die Einladungsturniere der World Golf Championships. Anders als die Silly Season Events gehören diese natürlich in der Weltrangliste reflektiert und auch die Höhe der Punktzahl für die Sieger ist zumindest bei den WGCs vollkommen in Ordnung. Was aber nicht sein kann, ist dass teilweise sämtliche Spieler Weltranglistenpunkte erhalten – selbst wenn sie vier Mal 125 Schläge brauchen würden. Aus diesem Grund sollte für diese Turniere gelten, dass nur fpr die ersten 50% Weltranglistenpunkte vergeben werden. Kombiniert man diese Dinge mit der Jahreswertung, sähe die Weltrangliste so aus:

Jahreswertung OWGR
1. Luke Donald 12.54 (-) 10.29
2. Rory McIlroy 10.64 (+1) 8.00
3. Webb Simpson 7.89 (+7) 5.15
4. Adam Scott 7.51 (+1) 5.66
5. Lee Westwood 6.86 (-3) 7.81
6. Martin Kaymer 6.35 (-2) 6.78
7. Jason Day 6.20 (+1) 5.23
8. Charl Schwartzel 5.72 (+1) 4.88
9. Sergio Garcia 5.66 (+8) 4.01
10. Steve Stricker 5.61 (-4) 5.56
11. Dustin Johnson 5.53 (-3) 5.48
12. K.J. Choi 5.24 (+2) 4.46
13. Nick Watney 5.20 (-) 4.86
14. Keegan Bradley 4.91 (+17) 3.34
15. Gonzalo Fernandez-Castano 4.68 (+34) 2.77
16. Simon Dyson 4.61 (+12) 3.30
17. Thomas Björn 4.50 (+17) 3.20
18. Justin Rose 4.46 (+1) 3.99
19. Bae Sang-Moon 4.44 (+11) 3.33
20. Matt Kuchar 4.23 (-10) 4.90
21. John Senden 4.19 (+20) 2.92
22. David Toms 4.16 (+4) 3.61
22. Fredrik Jacobson 4.13 (+19) 3.15
24. Alvaro Quiros 4.10 (-2) 3.79
25. Jason Dufner 4.05 (+6) 3.31
26. Bill Haas 4.02 (+1) 3.53
27. Phil Mickelson 4.01 (-11) 4.68
28. Bo Van Pelt 3.89 (+1) 3.48
29. Rickie Fowler 3.82 (+2) 3.35
30. Darren Clarke 3.79 (+17) 2.89
31. Brandt Snedeker 3.75 (+9) 3.19
32. Ian Poulter 3.67 (-17) 3.46
33. Anders Hansen 3.64 (+2) 3.21
34. Greg Chalmers 3.56 (+26) 2.19
35. Hunter Mahan 3.44 (-16) 3.90
36. Kim Kyung-Tae 3.44 (-11) 3.62
37. Aaron Baddeley 3.38 (+9) 2.87
38. Peter Hanson 3.30 (+4) 3.06
39. Geoff Ogilvy 3.28 (-4) 3.04
40. Y.E. Yang 3.18 (+6) 2.94
41. Louis Oosthuizen 3.09 (-1) 3.18
42. Gary Woodland 3.01 (+10) 2.78
43. Ryo Ishikawa 2.98 (+8) 2.81
44. Graeme McDowell 2.97 (-31) 4.72
45. Joost Luiten 2.88 (+19) 2.12
46. Robert Karlsson 2.78 (-22) 3.68
47. Chez Reavie 2.77 (+20) 2.10
48. Alex Noren 2.67 (+18) 2.14
49. Bubba Watson 2.63 (-28) 3.83
50. Zach Johnson 2.49 (-13) 3.09

Wenn man nach der Änderung des Bemessungszeitraums auch noch die Silly Season ausradiert, ergeben sich wieder leichte Verschiebungen. Besonders interessant ist dabei, wer aus den Top 50 der Welt herausfällt. Paul Casey verfehlt sie nur ganz knapp, Tiger Woods hingegen würde noch nicht einmal unter den ersten 60 landen. Nun werden die Woods-Verteidiger diese Tatsache als Beweis dafür ins Feld führen, dass diese Änderung der Weltranglisten-Berechnung Blödsinn ist: schließlich ist Woods doch klar immer noch einer der besten Golfer der Welt. Doch dieses Argument basiert in erster Linie auf der einstigen Dominanz von Tiger Woods. Wäre dies ein namenloser Spieler mit exakt den gleichen Ergebnissen in den letzten 52 Wochen, würde niemand auch nur auf die Idee kommen, ihn in der Nähe der Top 50 der Welt anzusiedeln.

Größere Verluste müssen darüber hinaus Lee Westwood, Matt Kuchar, Jason Dufner, Graeme McDowell, Robert Karlsson und Zach Johnson hinnehmen. Allesamt Spieler, die – mit Ausnahme von Dufner vielleicht – eine für ihre Verhältnisse schlechtere Saison hatten aber gut in der Nedbank- bzw. Chevron Challenge abschnitten um wieder in der offiziellen Weltrangliste einen Schritt nach vorn zu machen. Dabei istdi es ungefähr so, als würde eine Fußballmannschaft beim Rückstand von 0:6 noch den Ehrentreffer erzielen weil der gegnerische Torwart schon vorzeitig in die Kabine gegangen ist.

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